30.9.2024
Aktuelle Entwicklungen im Nahost-Konflikt: Deutsche Staatsbürger in Libanon auf Krisenvorsorgeliste

Liveblog zum Krieg in Nahost: Rund 1800 Deutsche in Libanon auf Krisenvorsorgeliste

Die Lage im Nahen Osten ist weiterhin angespannt. Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon spitzt sich weiter zu. Nach Informationen der „Washington Post“ plant Israel eine Bodenoffensive im Libanon, die jederzeit beginnen könnte. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen ungenannten US-Vertreter. Demnach soll der Einsatz vom Umfang her kleiner sein als der Krieg gegen die Hisbollah-Miliz 2006. Ziel sei es, die Sicherheit für die Kommunen an der Grenze zu Libanon zu gewährleisten.

US-Präsident Biden drängt auf Waffenruhe

US-Präsident Joe Biden hat sich zu den Berichten über eine mögliche Bodenoffensive Israels im Libanon nicht direkt geäußert. Allerdings betonte er seine Ablehnung eines solchen Vorgehens. „Ich weiß mehr, als Sie denken. Und ich bin damit einverstanden, dass sie aufhören. Wir sollten jetzt eine Waffenruhe haben“, sagte Biden am Montag auf die Frage, ob er von den Plänen Israels wisse.

Bundeswehr fliegt Deutsche aus Libanon aus

Angesichts der eskalierenden Situation hat die Bundeswehr am Montag rund 110 deutsche Staatsbürger aus dem Libanon ausgeflogen. Die Maschine hob am späten Nachmittag in Beirut ab. An Bord befanden sich auch Familienangehörige von Mitarbeitern der deutschen Botschaft sowie Angehörige deutscher Mittlerorganisationen, wie das Auswärtige Amt mitteilte.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich noch rund 1800 deutsche Staatsangehörige im Libanon aufhalten. Ihnen wird dringend geraten, das Land zu verlassen. Das Auswärtige Amt hat die Krisenstufen für die deutschen Auslandsvertretungen in Beirut, Tel Aviv und Ramallah im Westjordanland am Wochenende noch einmal angehoben und eine diplomatische Abholung eingeleitet.

Hisbollah: Kampf gegen Israel wird fortgesetzt

Die Hisbollah hat bekräftigt, ihren Kampf gegen Israel fortzusetzen. „Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte, und wir sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet“, sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Qassem in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Für den Fall einer israelischen Bodenoffensive zeigte sich Qassem siegessicher: „Wir sind bereit.“

Die Hisbollah werde auch weiterhin aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen gegen Israel kämpfen, sagte Qassem. „Wir werden unsere Auseinandersetzungen mit Israel fortsetzen und alle Brüder in Gaza unterstützen und Libanon beschützen.“

Israelische Spezialkräfte im Libanon im Einsatz

Wie mehrere amerikanische Medien berichten, haben israelische Spezialkräfte in den vergangenen Tagen und Wochen offenbar bei Einsätzen im Süden Libanons unter anderem Stellungen der Hisbollah ausgekundschaftet. Die Einsätze hätten Schläge aus der Luft aber auch mögliche Angriffe am Boden vorbereiten sollen. Ob Israel tatsächlich eine Bodenoffensive in Libanon beginnen wird, ist aber offenbar noch nicht entschieden.

Iran will keine Soldaten in den Libanon schicken

Der Iran hat angekündigt, keine Soldaten in den Libanon oder in den Gazastreifen zu schicken. „Es ist nicht nötig, zusätzliche oder freiwillige Kräfte der Islamischen Republik Iran zu schicken“, sagte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani am Montag in Teheran. Libanon und die Kämpfer in den Palästinensergebieten hätten „die Fähigkeit und Stärke, sich selbst gegen die Aggression zu verteidigen“.

Quellen

- Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zum-krieg-in-nahost-israels-bodenoffensive-kann-jederzeit-beginnen-faz-19972506.html

- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-krieg-news-liveticker-libanon-bodeneinsatz-lux.Y3GEiP1SiYxUnqjL7T5Nkj

- Tagesschau: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-mittwoch-146.html

- Auswärtiges Amt: https://china.diplo.de/cn-de/aktuelles/neuigkeiten/-krisenvorsorgeliste/2663640

- Newstral: https://newstral.com/de/article/de/1258503332/liveblog-zum-krieg-in-nahost-rund-1800-deutsche-in-libanon-auf-krisenvorsorgeliste

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