Die deutsche Start-up-Landschaft befindet sich im Wandel. Während junge Unternehmen weiterhin als Innovationstreiber gelten, zeigt der „Deutsche Startup Monitor“ (DSM) 2024 auch Herausforderungen auf. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 29. September 2024 über die wichtigsten Erkenntnisse der Studie des Bundesverbands Deutscher Startups, die auf einer Umfrage unter 1828 Unternehmen basiert.
Der Anteil von Frauen, die in Deutschland ein Start-up gründen, ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut DSM liegt er aktuell bei 18,8 Prozent, nachdem er 2023 noch bei 20,7 Prozent lag. Dieser Trend ist gegenläufig zur Entwicklung der Vorjahre, in denen der Anteil der Gründerinnen stetig gestiegen war.
Das Durchschnittsalter von Start-up-Gründern in Deutschland steigt. Lag es vor fünf Jahren noch bei 35,1 Jahren, so liegt es laut DSM 2024 nun bei 37,8 Jahren. Die Autoren der Studie führen dies auf eine zunehmende Professionalisierung der Szene zurück. Berufserfahrung und etablierte Netzwerke spielen demnach eine immer wichtigere Rolle, wodurch sich der Zeitpunkt der Gründung nach hinten verschiebt.
Die Anzahl der Beschäftigten in deutschen Start-ups ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut DSM sank der Wert von durchschnittlich 18,9 Mitarbeitern pro Unternehmen im Jahr 2023 auf 16,7 Mitarbeiter im Jahr 2024. Gleichzeitig zeigt sich die Zusammensetzung der Teams diverser: Der Anteil ausländischer Mitarbeiter stieg auf 30,8 Prozent.
Die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen ist rückläufig. Während im Jahr 2020 noch 71,8 Prozent der Start-ups mit etablierten Unternehmen kooperierten, waren es 2024 nur noch 61,9 Prozent. Die Gründe hierfür liegen laut DSM in den pandemiebedingten Einschränkungen der Vorjahre sowie in einer generellen Zurückhaltung der Unternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Lage.
Die räumliche Verteilung von Start-ups in Deutschland ist ungleichmäßig. Die meisten jungen Unternehmen haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen (19 Prozent), Berlin (18,8 Prozent) oder Bayern (16,8 Prozent). München sticht mit 8,5 Prozent als einzige Stadt hervor, die mehr Start-ups beherbergt als zwölf andere Bundesländer zusammen. Ein deutsches Pendant zum Silicon Valley lässt sich nicht ausmachen.
Die überwiegende Mehrheit der Gründer in Deutschland verfügt über einen Hochschulabschluss. Laut DSM haben neun von zehn Gründern studiert, zwei Drittel davon mindestens auf Master-Niveau. Die beliebtesten Studienfächer sind BWL, VWL und Ingenieurwissenschaften. Fast jeder zweite Gründer hat einen Abschluss in einem MINT-Fach.
Staatliche Förderprogramme sind die wichtigste Finanzierungsquelle für deutsche Start-ups. Laut DSM gaben 54 Prozent der befragten Unternehmen an, auf diese Finanzierungsform zurückzugreifen. An zweiter Stelle folgen Business Angels, gefolgt von Finanzierungsrunden mit Investoren.
Quelle: Süddeutsche Zeitung (29.09.2024): https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/start-up-gruenderszene-wirtschaft-lux.Puriat6oBw8JfS313gDpRa
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