In Liedern besungen und mit eigenen Festen gefeiert: Sowohl die Spreewaldkähne als auch das Teltower Rübchen sind wichtige Bestandteile der Brandenburger Folklore. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, finden am Wochenende ihnen zu Ehren gleich zwei große Feste statt.
Im Spreewalddorf Lehde schmückt sich am Sonntag ein Konvoi aus zahlreichen traditionellen Spreewaldkähnen, um durch die umliegenden Wasserstraßen zu fahren. Der Startschuss fällt im Hafen von Lübbenau, von wo aus die Boote nach Lehde aufbrechen. Der Korso ist Teil des traditionellen Dorffestes von Lehde. Jeder Kahn präsentiert dabei Szenen aus dem Alltag im Spreewalddorf – vom Transport von Kürbissen und Tieren bis hin zum traditionellen Handwerk. Der Ortsteil von Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) bietet an beiden Festtagen eine Ausstellung des einheimischen Handwerks. Auch ein Einbaum-Wettfahren steht auf dem Programm.
In Teltow-Ruhlsdorf (Landkreis Potsdam Mittelmark) steht am Sonntag das Teltower Rübchen im Mittelpunkt. Zum Beginn der Saison des regionalen Gemüses wird ein Fest mit Live-Musik und heimischen Erzeugern veranstaltet. Nur noch wenige Landwirte bauen die gelblichen Speiserüben an. Laut dem Obst- und Gemüsehof „Teltower Rübchen“ ist das Gemüse bereits seit Mitte des 13. Jahrhunderts in Brandenburg bekannt.
War das Gemüse zunächst Nahrungsmittel armer Leute, entwickelte sich das Pastinaken-ähnliche Gewächs später zur Delikatesse an den Fürstenhöfen. Zu DDR-Zeiten wurde das Rübchen von Hobbygärtnern angebaut, da es in der Landwirtschaft als nicht rentabel galt.
Quelle: dpa