Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 1. Oktober 2024 im Schloss Bellevue in Berlin 28 Menschen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, darunter drei Männer aus Niedersachsen: Lorenzo Annese, Günther Dilling und Gerit Höhle. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist der Orden, der auch als Bundesverdienstkreuz bekannt ist, die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.
Lorenzo Annese aus Bokensdorf im Kreis Gifhorn erhielt die Auszeichnung für seinen Einsatz für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Annese, der 1961 als erster italienischer Gastarbeiter im Volkswagenwerk in Wolfsburg anfing, kümmerte sich laut der Homepage des Bundespräsidenten um die Belange der Beschäftigten, die nach ihm zu VW kamen. So organisierte er Bildungsveranstaltungen und Freizeitaktivitäten. Im Jahr 1965 wurde er zum ersten ausländischen Betriebsrat in Deutschland gewählt.
Günther Dilling aus Wolfenbüttel wurde für seinen Einsatz gegen soziale Missstände und politische Unterdrückung geehrt. Das Bundespräsidialamt würdigte insbesondere seine Beteiligung am Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR. Als 19-jähriger Streikführer einer Jugendbrigade habe er in Ost-Berlin friedlich protestiert. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde er inhaftiert. Nach seiner Entlassung flüchtete er in den Westen und half vielen Menschen bei der Flucht aus der DDR. Nach dem Fall der Mauer engagierte sich Dilling in der politischen Bildungsarbeit.
Gerit Höhle aus Bissendorf im Landkreis Osnabrück erhielt das Bundesverdienstkreuz für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement beim Deutschen Roten Kreuz. Laut Bundespräsidialamt war er bei den Elbe-Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013, beim Moorbrand in Meppen 2018 und bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 im Einsatz. Während der Corona-Pandemie organisierte er Corona-Tests in Kliniken, Seniorenheimen und Kitas.
Quelle: dpa