30.9.2024
Chopin neu interpretiert von Dmitry Ablogin

Die neue CD des Pianisten Dmitry Ablogin versammelt „Last Works“ – letzte Werke – von Frédéric Chopin, gespielt auf dem letzten Flügel des Komponisten. „As reported by Der Standard“ traf der junge Pianist an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, wo er unterrichtet.

Chopin und Beethoven - Ein komplexes Verhältnis

Auf die Frage nach dem Verhältnis zwischen Beethoven und Chopin, deren Werke Ablogin beide interpretiert, antwortet der Pianist differenziert. „As reported by Der Standard“ habe Chopin Beethoven zwar verehrt, jedoch auch Kritik an dessen vermeintlicher Verletzung musikalischer Gesetze geäußert. Chopins eigener, konservativer Geschmack habe wohl am ehesten Mozart und Bach entsprochen.

Dennoch spielte Chopin Beethoven, beispielsweise dessen As-Dur-Sonate op. 26, und schenkte seinem Lieblingsschüler Carl Filtsch einen Klavierauszug von Beethovens „Fidelio“. „As reported by Der Standard“ sei dies ein Zeichen besonderer Zuneigung gewesen.

Chopins Größe - Ein Komponist, der zu seinem Stil fand

Wilhelm Furtwängler stellte Chopin auf eine Stufe mit Beethoven und Wagner. Ablogin stimmt dem Urteil zu, wenngleich er Wagner nicht uneingeschränkt auf diese Ebene heben würde. „As reported by Der Standard“ sei es bemerkenswert, dass ein Dirigent wie Furtwängler Chopin derart schätzte, da zu dessen Lebzeiten die Ansicht vorherrschte, ein "echter" Komponist müsse Opern oder Symphonien schreiben.

Chopin blieb dem Klavier treu, trotz des Drängens seiner Zeitgenossen, endlich „etwas Ordentliches“ zu komponieren. „As reported by Der Standard“ bewundert Ablogin diese Treue zum eigenen Stil, die er als Zeichen von Chopins Größe wertet.

Vorbilder und Inspirationen - Von Friedmans Nocturnes bis zu Ella Fitzgerald

Zu Ablogins Vorbildern in der Chopin-Interpretation zählt Ignacy Friedman, dessen Einspielung des Es-Dur-Nocturnes op. 55 Nr. 2 „As reported by Der Standard“ für ihn zum Eindrücklichsten gehört, was Chopins Musik widerfahren ist. „As reported by Der Standard“ markieren für Ablogin Chopins „Enkel-Schüler“ wie Raoul Koczalski, Moritz Rosenthal und Raoul Pugno wichtige Orientierungspunkte. Aber auch Sergej Rachmaninow, der neben seiner kompositorischen Leistung auch als einer der größten Pianisten aller Zeiten gilt, dient Ablogin als Inspiration.

Doch nicht nur klassische Musiker beeinflussen Ablogins Spiel: „As reported by Der Standard“ lernte er auch von Sängerinnen wie Ella Fitzgerald und Juliette Gréco, deren Einfluss auf sein Rubato, die Freiheit im Zeitmaß, deutlich wird. „As reported by Der Standard“ zählt er auch Nina Simone, Bill Evans und Chick Corea zu seinen Inspirationsquellen.

Die Bedeutung historischer Instrumente und Spielweisen - Dem Klangbild Chopins näherkommen

Ablogins Studium auf historischen Klavieren in Frankfurt prägte seinen Zugang zu Chopin maßgeblich. „As reported by Der Standard“ eignete er sich nicht nur ein neues Vokabular an, um die ihm innewohnende musikalische Freiheit auszuleben, sondern lernte auch die Bedeutung von Artikulation, Klangbalance und historisch informierter Spielweise kennen.

„As reported by Der Standard“ analysierte er Tonaufnahmen von Chopins Enkelschülern und anderen Pianisten des 19. Jahrhunderts, um ihren spezifischen Ausdruck zu verstehen. Dabei fiel ihm auf, dass die Tempoflexibilität, die für die Interpretation von Chopin essenziell ist, bei späteren Pianisten oft auf eine bloße Verlangsamung reduziert wurde, ohne dass die Zeit im Anschluss wieder aufgeholt wurde.

Zudem spielten diese Pianisten meist mit beiden Händen synchron, während Chopin die Unabhängigkeit der Hände betonte. „As reported by Der Standard“ verglich Chopin die linke Hand mit einem Kapellmeister, der den Puls vorgibt, während die rechte Hand, gleich einer Sopranistin, Freiheiten genießt.

Diese Spielweise, die auch auf der Bauart der damaligen Hammerflügel basiert, erzeugt einen lebendigeren Ausdruck und ermöglicht es, bestimmte Töne hervorzuheben. „As reported by Der Standard“ erklärte Chopin seinen Schülern, die Spieldauer eines Stücks dürfe zwar durch flexible Tempi innerhalb des Stückes variieren, die Gesamtlänge müsse jedoch eingehalten werden.

Quellen:

- https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/der-pianist-dmitry-ablogin-ueber-chopin-interpretation-110016485.html - https://www.bechstein.com/die-welt-von-bechstein/pianisten/dmitry-ablogin/ - https://www.chopin-festival.de/2024.php - https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-5906395034970/Ablogin/Last-Works - https://www.facebook.com/chopinfestivalhamburg/ - https://chopinsociety.org/dmitry-ablogin.html - https://www.ablogin.de/biography - https://www.youtube.com/watch?v=Cp_hZj0d_9U
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