September 17, 2024
Einstellungen und Bedenken der Beschäftigten zur Künstlichen Intelligenz in der Arbeitswelt

Software: Umfrage zeigt Offenheit der Beschäftigten für Künstliche Intelligenz, aber auch Bedenken

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren zunehmend Einzug in die Arbeitswelt vieler Unternehmen in Deutschland gehalten. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zeigt, dass viele Beschäftigte KI-Anwendungen als nützlich erachten, jedoch auch Bedenken hinsichtlich ihrer Nutzung äußern. Laut der Umfrage nutzen bereits 38 Prozent der Berufstätigen generative KI-Anwendungen in ihrem Arbeitsalltag, während 45 Prozent der Unternehmen Tools wie ChatGPT, DeepL oder Microsoft Copilot einsetzen.

Die Umfrage ergab, dass 85 Prozent der Befragten, die in Unternehmen arbeiten, in denen KI bereits eingesetzt wird, angeben, dass sie ihre Aufgaben dank dieser Technologien schneller erledigen können. Zudem berichteten 83 Prozent von einer gesteigerten Kreativität bei der Erstellung von Inhalten mithilfe von KI. Besonders häufig kommen KI-Technologien in den Bereichen Texterstellung (43 Prozent) und Übersetzungen (38 Prozent) zum Einsatz. Darüber hinaus nutzen etwa 32 Prozent der Befragten KI für Rechercheaufgaben, Kundensupport oder zur Beantwortung von E-Mails. Rund 25 Prozent der Unternehmen setzen KI-Tools auch zur Erstellung von Berichten oder zur Verwaltung von Social-Media-Kanälen ein.

Rasanter Fortschritt, aber auch Zurückhaltung im Mittelstand

Hendrik Reese, ein KI-Experte bei PwC, beschreibt die Entwicklung als rasant. Er betont jedoch, dass die Tatsache, dass fast die Hälfte der Unternehmen KI-Anwendungen nutzt, auch bedeutet, dass viele Unternehmen noch ungenutzte Potenziale für Effizienzsteigerungen und digitale Geschäftsmodelle haben. Besonders der Mittelstand zeigt sich bislang zurückhaltend. Uwe Rittmann, der bei PwC Deutschland den Bereich Familienunternehmen und Mittelstand leitet, erklärt, dass KI-Lösungen in diesen Unternehmen oft nur punktuell implementiert sind. Dennoch sei das Interesse an KI auch hier grundsätzlich hoch.

Bedenken und Sorgen der Beschäftigten

Trotz der positiven Aspekte gibt es auch erhebliche Sorgen unter den Beschäftigten. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) befürchtet, dass KI missbräuchlich verwendet werden könnte. Zudem äußern 22 Prozent der Berufstätigen die Sorge, durch KI „abgehängt und nutzlos“ zu werden. Diese Ängste sind besonders bei jüngeren Beschäftigten im Alter von 18 bis 29 Jahren verbreitet, wo 27 Prozent diese Sorge teilen. Im Gegensatz dazu haben nur 17 Prozent der 60- bis 65-Jährigen ähnliche Bedenken.

Wissenslücken und Fortbildungsbedarf

Die Umfrage verdeutlicht auch die Bereitschaft der Beschäftigten, sich in Bezug auf KI-Tools fortzubilden, zeigt jedoch gleichzeitig einen signifikanten Nachholbedarf auf. Nur 28 Prozent der Befragten haben bereits eine oder mehrere Fortbildungen zu generativen KI absolviert. Etwa ein Drittel der Befragten (33 Prozent) schätzt ihre Kenntnisse zu diesem Thema als sehr gut oder gut ein, während 32 Prozent ihre Kenntnisse als ausreichend bewerten. Fast ein Viertel der Beschäftigten (24 Prozent) gibt an, mangelhafte Kenntnisse zu haben, und 11 Prozent haben keine Kenntnisse über KI.

Schlussfolgerung

Insgesamt zeigt die Umfrage, dass Künstliche Intelligenz in der deutschen Arbeitswelt bereits weit verbreitet ist und von vielen Beschäftigten als hilfreich angesehen wird. Dennoch sind die Sorgen über mögliche negative Auswirkungen und der Bedarf an Fortbildung nicht zu vernachlässigen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, diese Bedenken ernst zu nehmen und geeignete Schulungsangebote zu schaffen, um die Beschäftigten in ihrer Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitig das Potenzial von KI optimal zu nutzen.

Die Ergebnisse dieser Umfrage verdeutlichen die Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation über den Einsatz von KI in Unternehmen und die Einbindung der Beschäftigten in den Transformationsprozess. Nur so kann das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz ausgeschöpft und gleichzeitig das Vertrauen der Mitarbeiter gewonnen werden.

Quellen: Zeit Online, Goslarsche Zeitung, BörsenNEWS.de.

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