Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ist erneut zurückgegangen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet für November 2024 knapp 35.200 Neuzulassungen batterieelektrischer Pkw, ein Minus von fast 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Elektroauto-Anteil an den Gesamtneuzulassungen betrug etwa 14 Prozent. Dieser Trend zeigt sich auch europaweit, wie der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) bestätigt. Im August 2024 sanken die E-Auto-Neuzulassungen in der EU um 43,9 Prozent, der Marktanteil lag bei 14,4 Prozent. Besonders stark betroffen war Deutschland mit einem Rückgang von fast 70 Prozent, allerdings nach einem Rekordmonat im August 2023 aufgrund des damaligen Auslaufens der E-Auto-Förderung (tagesschau.de).
Trotz des aktuellen Rückgangs erwartet die Wirtschaftsberatung EY laut einem Bericht von ZEIT ONLINE (unter Berufung auf die dpa, zeit.de) eine Trendwende im nächsten Jahr. Der Druck auf die Autohersteller nehme zu, da die neuen Abgasvorgaben nur mit einem höheren Elektroauto-Anteil in den Neuwagenflotten erreichbar seien, so EY-Verkehrsexperte Constantin Gall. Um den Absatz zu steigern, würden einige Hersteller die Preise senken oder attraktive Finanzierungsangebote machen. Diese Einschätzung stimmt mit Berichten von FOCUS Online überein, die bereits im Februar 2024 über Preissenkungen bei Elektroautos nach dem Ende der Kaufprämien berichteten (focus.de).
Während der Absatz stagniert, steigt die Produktion von Elektroautos deutlich an. Im Oktober 2024 wurden laut Verband der Automobilindustrie (VDA) 38 Prozent mehr E-Autos produziert als im Vorjahresmonat – insgesamt über 143.000 Fahrzeuge. Der gesamte Neuwagenmarkt in Deutschland verharrte im November 2024 bei rund 244.500 Neuzulassungen. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der VDA weiterhin 2,8 Millionen Neuzulassungen, ähnlich dem Niveau des Vorjahres. Der Verband betont jedoch, dass dies immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Krise liegt. Auch stern.de berichtete über die stagnierenden Zahlen und die Prognose des VDA (stern.de).
Die taz berichtete im Oktober 2023 über ein Überangebot an Ladesäulen in Deutschland im Vergleich zur Anzahl der Elektroautos. Der Branchenverband der Energiewirtschaft (BDEW) schätzte den Bedarf an öffentlichen Ladepunkten für 2030 auf höchstens 250.000, während die Bundesregierung in ihrem Masterplan von einer Million Ladepunkten ausgeht. Die taz argumentiert, die Politik habe den technischen Fortschritt bei der Ladeleistung und die damit verbundenen kürzeren Ladezeiten nicht ausreichend berücksichtigt (taz.de). finanzmarktwelt.de hebt den Zusammenhang zwischen dem Wegfall der staatlichen Förderung und dem Absatzeinbruch bei Elektroautos, insbesondere in Deutschland, hervor (finanzmarktwelt.de).