Der Europarat hat einem Antrag von EU-Mitgliedsstaaten zugestimmt, der eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes vorsieht. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, hat der zuständige Ausschuss des Europarates dem Antrag stattgegeben. Auch die Zeit berichtet über diesen Beschluss (https://www.zeit.de/news/2024-12/03/europarat-ebnet-weg-fuer-schaerferes-vorgehen-gegen-woelfe). Damit könnte es künftig leichter werden, gegen Wölfe vorzugehen. Konkret soll der Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgesetzt werden. Der Tagesspiegel weist darauf hin, dass eine Anpassung des EU-Rechts notwendig ist, bevor diese Änderung in Deutschland wirksam wird (https://www.tagesspiegel.de/internationales/antrag-der-eu-staaten-europarat-ebnet-weg-fur-scharferes-vorgehen-gegen-wolfe-12809900.html).
Die EU-Staaten begründen den Antrag mit dem Wachstum der Wolfspopulation in Europa. Laut EU-Angaben hat sich die Anzahl der Wölfe in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Gleichzeitig werden jährlich mindestens 65.500 Nutztiere, vorwiegend Schafe und Ziegen, durch Wölfe gerissen. Auch Lessentiel berichtet über diese Zahlen und den Zusammenhang mit dem Antrag (https://www.lessentiel.lu/de/story/europarat-wolf-reisst-65500-nutztiere-pro-jahr-europa-aendert-schutzstatus-103232161). Der Europarat, der unabhängig von der EU agiert, umfasst 50 Mitgliedsstaaten, darunter alle EU-Länder, aber auch Staaten wie Großbritannien und die Türkei. Das Gremium setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte und der Berner Konvention ein, einem völkerrechtlichen Abkommen zum Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kritisiert den Beschluss des Europarates. Aus Sicht des Nabu ist die Entscheidung politisch motiviert und nicht auf Fakten basiert. Nabu-Expertin Marie Neuwald spricht sich für funktionierende Regelungen im Umgang mit auffälligen Wölfen aus, betont aber, dass das bestehende Recht dies bereits ermögliche. Wie Boyens Medien berichtet, führt der Beschluss des Europarates nicht automatisch zu einer Änderung der Jagdgesetze in Deutschland (https://www.boyens-medien.de/artikel/politik-ausland/europarat-macht-weg-frei-fuer-schwaecheren-schutz-von-woelfen-870567.html). Die Änderung wird erst drei Monate nach der Annahme wirksam, es sei denn, ein Drittel der Vertragsstaaten legt Einspruch ein. Im Anschluss kann die EU-Kommission einen Vorschlag zur Anpassung des Schutzstatus im EU-Recht einreichen, der wiederum eine Mehrheit in den EU-Mitgliedsstaaten und im Europaparlament benötigt. Änderungen an dem Vorhaben sind somit noch denkbar. Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten in einem anderen Zusammenhang über die Zuständigkeiten der EU und der einzelnen Mitgliedsstaaten im Gesundheitsbereich (https://bnn.de/nachrichten/deutschland-und-welt/eu-empfiehlt-deutlich-strengeren-nichtraucherschutz).
Der Wolf galt Mitte des 19. Jahrhunderts in Westeuropa, inklusive Deutschland, als ausgerottet, wie die Artenschutzorganisation WWF berichtet. Er überlebte im Osten und Süden Europas und erholt sich seit einigen Jahren wieder. Nach Angaben der EU stieg die Wolfspopulation in Europa von 11.193 im Jahr 2012 auf 20.300 im Jahr 2023. In Deutschland wurden zuletzt 209 Wolfsrudel nachgewiesen, die meisten davon in Brandenburg (58), gefolgt von Niedersachsen (48) und Sachsen (37). Auch Radio Emscher Lippe berichtet über das Thema (https://www.radioemscherlippe.de/information.html). Das Verlagshaus Jaumann berichtet in einem anderen Kontext über die Warnstreiks bei Volkswagen (https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.autoindustrie-ig-metall-fast-100000-teilnehmer-an-vw-warnstreiks.caec1560-8c96-455a-8e19-053137426d39.html). Die Westfälischen Nachrichten berichten über verschiedene Themen, darunter auch über den Krieg in Nahost (https://www.wn.de/welt).