Der Agrarkonzern Baywa steht vor großen finanziellen Herausforderungen und hofft auf die Unterstützung seiner Gläubigerbanken. Wie die Zeit berichtet, erwartet der Vorstand des Unternehmens eine Verlängerung der bestehenden Stillhalteabkommen bis Ende des Jahres. Außerdem soll ein bestehender Überbrückungskredit um etwa eine halbe Milliarde Euro aufgestockt werden.
Die Baywa kämpft mit einem beträchtlichen Schuldenberg von über fünf Milliarden Euro. Die schwache Weltkonjunktur hat zudem alle Geschäftsbereiche des Unternehmens negativ beeinflusst. Im ersten Halbjahr musste die Baywa einen Verlust von 290 Millionen Euro hinnehmen, der unter anderem auf hohe Abschreibungen im Bereich der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.
Bereits Mitte August hatten die Gläubigerbanken und Hauptaktionäre der Baywa mit einer Finanzspritze von über einer halben Milliarde Euro unter die Arme gegriffen. Der Großteil dieser Hilfe bestand aus Krediten in Höhe von knapp 400 Millionen Euro. Um die akute Krise zu bewältigen, ist jedoch ein langfristiges Sanierungsprogramm erforderlich. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Verlängerung des Überbrückungskredits und der Stillhalteabkommen.
Die Baywa ist zuversichtlich, dass die notwendigen Unterschriften der Banken für die Verlängerung der Vereinbarungen in den kommenden Tagen vorliegen werden. Dies würde die Finanzierung des Unternehmens bis zum Jahresende sichern. Parallel dazu laufen die Verhandlungen über eine langfristige Finanzierungslösung, die bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll.
Die Baywa ist ein bedeutender Agrarhändler und -dienstleister mit Sitz in München. Das Unternehmen ist in den Bereichen Agrar, Bau und Energie tätig und beschäftigt weltweit über 23.000 Mitarbeiter. Die finanzielle Schieflage des Konzerns verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Agrarbranche derzeit steht.
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