Wenige Stunden vor der entscheidenden Parlamentswahl in Österreich sorgt ein Vorfall rund um prominente FPÖ-Politiker für Empörung. Wie die Tageszeitung „Der Standard“ berichtet, nahmen die FPÖ-Politiker Harald Stefan und Martin Graf an einem Begräbnis in Wien teil, bei dem ein Lied mit NS-Vergangenheit gesungen wurde.
Das von „Der Standard“ veröffentlichte Video zeigt die beiden Politiker sowie den Direktor der FPÖ-Parlamentsfraktion bei der Beisetzung. Zu hören ist das Lied „Wenn alle untreu werden“, das in der NS-Zeit als „Treuelied“ der SS diente. Ob die FPÖ-Vertreter selbst mitsangen, ist auf den Aufnahmen nicht eindeutig erkennbar.
Die Reaktionen der anderen Parteien ließen nicht lange auf sich warten. Justizministerin Alma Zadic von den Grünen verurteilte den Vorfall scharf: „Die FPÖ beweist einmal mehr, dass sie rechtsextrem ist“. Auch die ÖVP, SPÖ und die Neos äußerten sich kritisch und warfen der FPÖ vor, ihr „radikales Gesicht“ zu zeigen.
Besonders brisant ist der Vorfall, da er sich am Vorabend der Parlamentswahl ereignete, bei der die FPÖ laut Umfragen gute Chancen auf einen Sieg hat. Der Vorfall legt die Spannungen und die tiefe ideologische Kluft innerhalb der österreichischen Gesellschaft offen und wirft Fragen nach der zukünftigen Ausrichtung des Landes auf.
Die FPÖ selbst wies die Kritik zurück und bezeichnete die Instrumentalisierung eines Begräbnisses für politische Zwecke als „pietätlos und schäbig“. Die Diskussionen um den Vorfall und seine Bedeutung für den Ausgang der Wahl dürften anhalten.
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