30.10.2024
Frankreichs Kampf Gegen Nikotinprodukte Pouches Und Einweg-E-Zigaretten Im Visier

Frankreich plant Verbot von Nikotinbeuteln

Frankreich plant ein Verbot von Nikotinbeuteln, den sogenannten "Pouches". Gesundheitsministerin Geneviève Darrieussecq äußerte ihre Besorgnis über die zunehmende Verbreitung dieser Produkte, insbesondere unter Jugendlichen, gegenüber der Zeitung "Le Parisien" (fr.de). Sie bezeichnete die Beutel als gefährlich aufgrund ihres hohen Nikotingehalts. Ein entsprechendes Verbot soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

Die kleinen, tabakfreien Beutel erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, vor allem bei jungen Menschen. Sie werden im Mund platziert, wobei das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Wie die dpa berichtet (ZEIT ONLINE), führt die französische Gesundheitsministerin die steigende Zahl von Vergiftungsfällen bei Jugendlichen auf den Konsum von Pouches zurück. Symptome wie Erbrechen, Schüttelkrämpfe, niedriger Blutdruck und Bewusstseinsstörungen wurden beobachtet.

Auch in Deutschland sind tabakfreie Nikotinbeutel verboten, trotzdem sind sie im Handel erhältlich und unter Jugendlichen verbreitet. Dies berichteten Fachleute der Tabakambulanz der Ludwig-Maximilians-Universität München bereits Ende Mai, wie unter anderem der stern berichtet (stern.de). Eine gemeinsame Studie mit dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) ergab, dass die Beutel hohe Nikotindosen freisetzen können, teilweise sogar höhere als Zigaretten. Das in den Beuteln enthaltene Pulver besteht aus Nikotinsalzen und Trägerstoffen.

Die französische Gesundheitsministerin kritisiert die gezielte Vermarktung der Nikotinbeutel an Jugendliche. Neben den Pouches sollen auch ähnliche Produkte in Form von Kaugummis oder Kugeln verboten werden. Darrieussecq betont den Schutz junger Menschen als Hauptziel dieser Maßnahme. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet (Saarbrücker Zeitung), sieht die Ministerin in den Nikotinbeuteln eine Gefahr für die Gesundheit junger Menschen.

Die Debatte um Nikotinprodukte und deren Regulierung ist nicht neu. Bereits im Mai 2023 berichtete EURACTIV über die Absicht Frankreichs, Einweg-E-Zigaretten zu verbieten (EURACTIV). Auch hier stand die Sorge um die Gesundheit junger Menschen im Vordergrund. Die zunehmende Verbreitung von Nikotinprodukten in verschiedenen Formen unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Die EU-Kommission hat im Oktober 2024 das Verbot bestimmter Einweg-E-Zigaretten in Frankreich genehmigt, jedoch mit der Auflage, das Gesetz zu überarbeiten (zm-online). Das Verbot darf nicht für nachfüllbare Einweg-Vapes gelten. Diese Entscheidung zeigt die Komplexität der Regulierung von Nikotinprodukten auf europäischer Ebene.

Das geplante Verbot von Nikotinbeuteln in Frankreich reiht sich ein in eine Reihe von Maßnahmen, die den Zugang zu Nikotinprodukten, insbesondere für Jugendliche, einschränken sollen. Die Diskussion über die gesundheitlichen Risiken und die Notwendigkeit von Regulierungen wird weitergeführt werden.

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