Luise Amtsberg und Robert Habeck wurden von den Grünen in Schleswig-Holstein als Spitzenkandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl aufgestellt. Amtsberg, die derzeitige Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, erhielt laut dpa auf dem Parteitag in Neumünster 115 von 120 Stimmen für den ersten Platz der Landesliste. Habeck, Bundeswirtschaftsminister und Kanzlerkandidat der Grünen, sicherte sich mit 116 Stimmen Platz zwei. Zeit Online zufolge bezeichnete Amtsberg die Wahl als entscheidende "Richtungswahl".
Habeck verteidigte in seiner Rede die Regierungspolitik der Grünen und unterstrich die Bedeutung einer europäischen Batteriezellproduktion, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Dabei bezog er sich auf die Herausforderungen des Unternehmens Northvolt beim Bau einer Fabrik in Heide. Des Weiteren warnte Habeck vor Angriffen von Demokratiegegnern im Wahlkampf, die sich seiner Ansicht nach vor allem gegen die Grünen richten könnten. "Ich will die Grünen wieder in die Regierung führen und eigentlich die Regierung anführen", zitiert ihn der NDR.
Die Landesvorsitzende Anke Erdmann zeigte sich optimistisch und sprach von ansteigendem "Wahlkampffieber". Der Stern berichtet, dass der Landesverband seit dem Ende der Ampel-Koalition rund 600 neue Mitglieder gewonnen habe. Auch der neue Bundesvorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, stimmte die Partei auf einen intensiven Wahlkampf ein und berichtete gleichzeitig von tausenden Neueintritten bundesweit. Erdmann erwartet laut Tageblatt einen "brettharten" Wahlkampf, unter anderem aufgrund der Aktivitäten von Demokratiefeinden.
Auf Platz drei der Landesliste wurde die Bundestagsabgeordnete Denise Loop mit 111 Stimmen gewählt. Um Platz vier kam es zu einer Kampfabstimmung, aus der Konstantin von Notz als Sieger gegen Bruno Hönel hervorging. Auf Platz fünf wählten die Delegierten Mayra Vriesema aus Nordfriesland. Die vorgezogene Bundestagswahl ist für den 23. Februar 2025 geplant, vorausgesetzt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verliert die Vertrauensfrage im Bundestag. Der Nordschleswiger erinnert daran, dass die Grünen bei der Bundestagswahl 2021 in Schleswig-Holstein 18,3 Prozent der Zweitstimmen und bundesweit 14,8 Prozent erzielten.
Quellen:
- Stern
- NDR