Die Streiks von Hafenarbeitern in den USA könnten weitreichende Folgen für den globalen Gütertransport haben, auch deutsche Häfen könnten betroffen sein. Das befürchtet zumindest Angela Titzrath, Chefin des Logistikkonzerns Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Wie die "dpa" berichtet, äußerte sie ihre Bedenken gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Capital".
Titzrath warnt vor möglichen Hafenstaus, die entstehen könnten, wenn sich Schiffe vor den Häfen stauen oder die Güter nicht ins Hinterland abtransportiert werden können. Letzteres sei "fast noch schlimmer", so die HHLA-Chefin. Als Beispiel nannte sie die Auswirkungen der zweitägigen Schließung eines Hafens in China während der Corona-Pandemie. Der daraus resultierende Stau habe drei bis vier Monate angedauert, um aufgelöst zu werden.
Auch die deutsche Logistik könnte von den Streiks in den USA erheblich beeinträchtigt werden. Titzrath befürchtet, dass Schiffe aus den USA mit einer Verspätung von zwei bis drei Wochen in Hamburg eintreffen könnten. Dies könnte zu einem Stau von Ladung und Schiffen im Hamburger Hafen führen, die Kapazitäten der Terminals wären schnell ausgeschöpft.
Die US-Hafenarbeiter streiken seit Dienstag in vielen Häfen an der US-Ostküste und fordern höhere Löhne sowie Schutz vor Jobverlusten durch die zunehmende Automatisierung. Ob und wie sich die Streiks tatsächlich auf den Gütertransport auswirken werden, bleibt abzuwarten.
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