29.9.2024
Herausforderungen und Chancen für die deutsche Start-up-Szene im Jahr 2024

Die deutsche Start-up-Szene zeigt sich zunehmend besorgt über den erschwerten Zugang zu Finanzierungen. Wie aus einer aktuellen Erhebung des "Bundesverbands Deutsche Startups" hervorgeht, planen zwar fast drei Viertel der jungen Unternehmen, in den kommenden zwölf Monaten externes Kapital aufzunehmen, doch gleichzeitig bewerten sie die Bedingungen für Finanzierungen und Investitionen in Deutschland immer seltener positiv. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 29. September 2024.

Demnach gaben 74,1 Prozent der befragten Start-ups an, in naher Zukunft Kapital aufnehmen zu wollen - ein Anstieg um 4,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Kapitalbedarf selbst ist gestiegen: Während im vergangenen Jahr noch über 40 Prozent der Unternehmen weniger als eine halbe Million Euro benötigten, sind es aktuell nur noch knapp 30 Prozent. Gleichzeitig bewerten jedoch weniger als 30 Prozent der Start-ups den Zugang zu Kapital und Investitionen in Deutschland als gut. Dies entspricht einem Rückgang um 3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und sogar um 7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022.

Trotz der Herausforderungen bei der Kapitalbeschaffung blicken die deutschen Start-ups mehrheitlich optimistisch in die Zukunft. Fast 80 Prozent rechnen bis Ende 2025 mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. Das allgemeine Ökosystem für Start-ups in Deutschland wird von 61 Prozent der Befragten positiv bewertet - ein Anstieg um 3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Als besonders vorteilhaft wird dabei die Nähe zu Universitäten genannt.

Dennoch zeigt die Studie auch, dass viele Gründer beim nächsten Mal im Ausland durchstarten würden. Fast 84 Prozent der über 1.800 Befragten gaben an, erneut ein Unternehmen gründen zu wollen. Allerdings würden 26,9 Prozent davon Deutschland den Rücken kehren und im Ausland gründen - ein Anstieg um fast 10 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Interessanterweise stellt der Start-up-Monitor einen Rückgang der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl pro Unternehmen fest - von 18,9 auf 16,7 Personen. Dies steht im Kontrast zu der Tatsache, dass nur 14 Prozent der Unternehmen in den vergangenen Monaten Mitarbeiter entlassen mussten, während fast 57 Prozent neue Mitarbeiter einstellten. Der Verband führt diesen scheinbaren Widerspruch auf größere Entlassungswellen bei einigen größeren Unternehmen zurück, die die Statistik beeinflussen. Darüber hinaus könnte sich die Zusammensetzung der befragten Unternehmen im Vergleich zu früheren Erhebungen verändert haben. Bei der Interpretation dieser Zahl sei daher Vorsicht geboten.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-09/29/start-ups-beklagen-schlechteren-zugang-zu-finanzierungen
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa), Meldung vom 29. September 2024
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