Der Umstieg auf erneuerbare Energien schreitet in Deutschland voran, doch die Digitalisierung des Stromsystems lässt auf sich warten. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, sind derzeit weniger als ein Prozent der über 50 Millionen Stromzähler in Deutschland intelligent. Das bedeutet, dass nur rund 160.000 Geräte den Stromverbrauch in Echtzeit erfassen und an den Netzbetreiber übermitteln können.
Intelligente Stromzähler, auch Smart Meter genannt, gelten als wichtiger Baustein für die Energiewende. Sie sollen dazu beitragen, den Bedarf und Verbrauch von erneuerbaren Energien besser zu planen und das Stromnetz stabiler zu machen. Durch die Echtzeitübertragung der Verbrauchsdaten erhalten Netzbetreiber einen genaueren Überblick über die Stromflüsse und können Engpässe frühzeitig erkennen. Verbraucher können von Smart Metern profitieren, indem sie ihren Stromverbrauch detaillierter nachvollziehen und durch die Nutzung von dynamischen Stromtarifen Geld sparen können.
Doch der schleppende Rollout der intelligenten Zähler sorgt für Kritik. Experten sehen verschiedene Gründe für die Verzögerungen. Ein Problem sind die hohen Kosten für die neuen Geräte und deren Installation. Die FAZ zitiert Experten, die die finanzielle Belastung für Verbraucher und Netzbetreiber als eine der größten Hürden beim Smart-Meter-Ausbau sehen. Hinzu kommen lange Genehmigungsverfahren und Datenschutzbedenken. Viele Verbraucher sind skeptisch, was die Sicherheit ihrer Daten angeht und fürchten, dass sensible Informationen über ihr Nutzungsverhalten in die falschen Hände geraten könnten.
Um den Ausbau der intelligenten Zähler zu beschleunigen, sind politische Weichenstellungen und eine transparente Kommunikation mit den Verbrauchern notwendig. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, den Rollout der Smart Meter voranzutreiben und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Ob dies gelingt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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