30.9.2024
Herbstliche Himmelsbeobachtungen und kosmische Ereignisse im Oktober

Der Herbsthimmel hat in diesem Jahr einen klaren Protagonisten: den Ringplaneten Saturn. Im September stand er in Opposition, der Sonne am Himmel also genau gegenüber. Im Oktober finden wir ihn somit bald nach Ende der Dämmerung im Südosten. Sein ruhiges, leicht gelbliches Leuchten unterscheidet den Planeten von den flackernden Sternen. Besonders hell strahlt Saturn in diesem Jahr jedoch nicht: Sein Ringsystem steht derzeit „auf Kante“, wir blicken fast genau auf die schmale Ringebene, weshalb der Ring, der in besseren Jahren rund die Hälfte von Saturns Helligkeit beiträgt, wesentlich weniger Sonnenlicht zur Erde reflektiert.

Dennoch ist Saturn leicht zu identifizieren. Das Sternbild Wassermann, das den Planeten in diesem Jahr beherbergt, besitzt keine hellen Sterne, die Saturn Konkurrenz machen können. Der Planet dominiert die gesamte Himmelsregion – außer am 14. Oktober, wenn der zunehmende Mond Saturn bis auf seinen eigenen Winkeldurchmesser nahe kommt. An dem Abend lässt sich der Ringplanet besonders leicht finden: Saturn ist das Sternchen gleich „über“ dem Mond!

Im Oktober dürfen wir auch die Rückkehr der Venus feiern. Viele Monate lang hatte sich unsere Nachbarin in der Nähe der Sonne versteckt, zum Ende des Monats taucht sie wieder am Abendhimmel auf. Man findet sie, noch in der Abenddämmerung, als auffallend hellen Lichtpunkt tief im Südwesten. Auf der Karte fehlt sie, denn sie taucht schon gegen 19.30 Uhr unter den Horizont. Dafür geht gegen 21.30 Uhr im Osten der helle Jupiter auf. Er steht im Sternbild Stier unweit des Sterns Aldebaran und des Sternhaufens der Plejaden. Der rote Mars in den Zwillingen folgt ihm etwa zwei Stunden später. Auf unserer Karte dominiert zudem das Sternquadrat des Pegasus den Osthimmel. Zusammen mit der Sternenkette der Andromeda bildet es das markanteste Sternmuster des Herbsthimmels. Die hellen Sterne des Sommerhimmels, vor allem Wega, Deneb und Altair, finden wir auf der Westseite des Firmaments.

Komet C/2023 am Taghimmel sichtbar?

Amateurastronomen fiebern derzeit dem Erscheinen eines Besuchers aus den kalten Außenbezirken des Sonnensystems entgegen: Der Komet C/2023 (Tsuchinshan-ATLAS) könnte zur Monatsmitte fürs bloße Auge am Abendhimmel erscheinen. Optimisten hoffen, dass er kurzzeitig am Taghimmel sichtbar werden könnte. Treue Leser wissen, dass Prognosen bezüglich der Helligkeit von Kometen notorisch unsicher und nicht selten von einer gehörigen Portion Wunschdenken geprägt sind. Trennen wir also die Fakten von den Spekulationen: Unbestritten ist, dass der im vergangenen Jahr entdeckte Komet aus der Oortschen Kometenwolke stammt und er am 27. September die Sonne in 58 Millionen Kilometer Abstand passierte, was etwa einem Drittel der Distanz der Erde zur Sonne entspricht. Sicher ist auch, dass er Anfang Oktober ganz knapp in der Morgendämmerung auftauchen wird, wobei er auf jeden Fall zu schwach fürs bloße Auge sein wird.

Am 8. Oktober wandert er an der Sonne vorbei und wechselt an den Abendhimmel. Dann wird es spannend: Am 12. Oktober kommt er der Erde bis auf 70 Millionen Kilometer nahe, dann wird sich zeigen, ob er zum Himmelsspektakel wird oder nicht – womit wir bei den Spekulationen wären: Wie hell der Komet und sein Schweif werden, hängt davon ab, wie viel Staub und Gas der wahrscheinlich nicht einmal einen Kilometer große Kometenkern bei seiner Annäherung an die Sonne freisetzt. Folgt man konservativen Schätzungen, dann wird sich C/2023 A3 nur als Lichtfleckchen im Fe

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/vollmond-und-komet-c-2023-im-oktober-2024-was-sie-am-sternhimmel-erwartet-110010287.html

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