Der Südosten der USA kämpft mit den Folgen von Hurrikan Helene, der enorme Schäden hinterlassen hat. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, belaufen sich die Schäden Schätzungen zufolge auf 95 bis 110 Milliarden Dollar. Damit könnte Helene zu einem der teuersten Stürme in der modernen Geschichte der USA werden, so Jonathan Porter, Chefmeteorologe des kommerziellen Wetterdienstes AccuWeather.
Helene traf in der Nacht zum Donnerstag als starker Hurrikan der Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h auf Florida, bevor er über Georgia nach Norden in Richtung Tennessee und North- sowie South Carolina zog. Der Sturm hinterließ eine Spur der Verwüstung: umgestürzte Boote in Häfen, entwurzelte Bäume, überflutete Autos und überschwemmte Straßen prägten das Bild. In den am schwersten betroffenen Bundesstaaten Florida, Georgia sowie North und South Carolina waren mehr als vier Millionen Haushalte und Unternehmen ohne Strom.
US-Präsident Joe Biden zeigte sich betroffen von den „überwältigenden Verwüstungen“ durch den Hurrikan. In einer Mitteilung des Weißen Hauses versprach er den Betroffenen im Südosten der USA Hilfe beim Wiederaufbau. Dieser werde lange dauern, so Biden. „Aber Sie können sicher sein, dass meine Regierung bei jedem Schritt an Ihrer Seite sein wird.“
Besonders betroffen ist die Bergregion der südlichen Appalachen, wo die Menschen am Samstag noch immer mit lebensbedrohlichen Überschwemmungen kämpften. Im Westen North Carolinas waren nach sintflutartigen Regenfällen viele Straßen unpassierbar. Starke Winde ließen Bäume, Stromleitungen und Mobilfunkmasten umstürzen. Hilfsgüter mussten auf dem Luftweg in abgeschnittene Ortschaften gebracht werden, wie der Gouverneur des Bundesstaates, Roy Cooper, mitteilte. Er sprach von einem „historischen“ Unwetter in der Region. Mehr als 200 Menschen seien bereits aus den Fluten gerettet worden, Hunderte seien in Notunterkünften untergebracht.
US-Medien berichten von mehr als 50 Toten in den Bundesstaaten Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina und Virginia infolge des Sturms. Es wird erwartet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt. In einer von Überschwemmungen besonders schwer getroffenen Appalachen-Region, dem Bezirk Buncombe County in North Carolina, teilten die Behörden mit, dass sie von weiteren Todesopfern ausgingen. Sie könnten diese aber noch nicht melden, weil sie zuerst die Angehörigen informieren wollten, dies aufgrund des zusammengebrochenen Kommunikationsnetzes aber noch nicht möglich gewesen sei.
Am Samstag waren laut Daten der Webseite „poweroutage.us“ noch immer mehr als zwei Millionen Haushalte ohne Strom. Die Behörden im Südosten der USA stehen vor der gewaltigen Aufgabe, die Schäden zu beseitigen und die betroffenen Gebiete wiederaufzubauen.
Die Hurrikansaison im Atlantik beginnt am 1. Juni und dauert bis zum 30. November. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Experten gehen davon aus, dass die zunehmende Erderwärmung die Wahrscheinlichkeit starker Stürme erhöht.
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