Nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel hat die israelische Armee am Dienstagabend vorläufig Entwarnung gegeben. „Im Moment“ gehe keine Gefahr mehr von Iran aus, erklärte die Armee am Abend. Die Menschen könnten die Schutzräume wieder verlassen. Der Angriff sei ernst gewesen und werde Konsequenzen haben, hieß es zudem. Armeeangaben zufolge waren zuvor aus Iran fast 200 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, erklärte ein Sprecher der israelischen Armee, dass der Angriff zwar abgewehrt werden konnte, aber dennoch ernste Konsequenzen für den Iran haben werde.
Israelische Medien berichteten, der israelische Luftraum, der im Zuge des Angriffes geschlossen worden war, werde in der nächsten Stunde wieder geöffnet.
Mehrere Personen erlitten leichte Verletzungen, als sie auf dem Weg in Schutzräume waren. Palästinensische Medien berichteten, ein Mann in der Nähe der Stadt Jericho im Westjordanland sei während des Angriffs durch Raketensplitter getötet worden.
Das Pentagon hat Iran vor weiteren Angriffen gegen Israel gewarnt. Sollte sich Iran für einen weiteren Angriff entscheiden, werden man aber darauf vorbereitet sein und entsprechend reagieren, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. „Wir hoffen natürlich, dass sie das nicht tun, aber wir müssen natürlich auf diese Möglichkeit vorbereitet sein.“ Iran sei „zweifellos weiterhin in der Lage dazu“. Zu der Art und Weise möglicher Konsequenzen auf den aktuellen Angriff wollte sich Ryder auf mehrfache Nachfrage nicht äußern. Ob andere Länder außer Israel und den USA an der Abwehr beteiligt gewesen seien, beantworte Ryder ebenfalls nicht.
„Ersten Berichten zufolge war Israel in der Lage, die meisten der ankommenden Raketen abzufangen, und es gab nur minimale Schäden am Boden“, sagte Ryder weiter. Er verwies für detaillierte Informationen an Israel. „Aber die erste Einschätzung ist, dass Israel in der Lage war, sich erfolgreich zu verteidigen, natürlich mit der Unterstützung der USA.“ In der Region stationierte US-Zerstörer hätten Abfangraketen abgefeuert. Der Iran habe das Ziel gehabt, Zerstörung zu verursachen.
Ein von der New York Times verifiziertes Video zeigt den Einschlag einer Rakete in der Nähe des Hauptquartiers des israelischen Geheimdienstes Mossad in Tel Aviv. Vom Ausmaß her sei der Angriff mit Blick auf die ballistischen Raketen „wahrscheinlich doppelt so groß“ gewesen wie der Angriff im April, sagte Ryder weiter. Im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt mit mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt.
Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hält der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung zur Lage im Nahen Osten ab. Die Sitzung sei für 10.00 Uhr New Yorker Zeit (16.00 Uhr MESZ) angesetzt, erklärte der Schweizer Ratsvorsitz am Dienstag.
Die amerikanische Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als „vereitelt und unwirksam“ bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. „Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt“, sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine „bedeutende Eskalation“. Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren.
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilt den iranischen Raketenangriff auf Israel. Starmer habe heute Nachmittag (Ortszeit) mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen, teilte ein Regierungssprecher in London mit. „Der Premierminister hat Irans Angriff auf Israel, der während der Unterhaltung der beiden Regierungschefs begann, heute aufs Schärfste verurteilt und das feste Bekenntnis Großbritanniens zu Israels Sicherheit und dem Schutz von Zivilisten zum Ausdruck gebracht“, hieß es in dem Statement.
Die von Iran unterstützte Huthi-Miliz in Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt und parallel neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich reklamiert. Israel „abzuschrecken und ihm entgegenzutreten ist der einzige Weg, ihn zu stoppen“, sagte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam. „Wir loben den iranischen Einsatz, der militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen hat.“
Zugleich reklamierte die Miliz weitere Angriffe auf die internationale Schifffahrt mit Drohnen und Raketen für sich. Die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO meldete, der unter der Flagge Panamas fahrende Öltanker „Cordelia Moon“ sei im Roten Meer mit einem Drohnenboot angegriffen und beschädigt worden. Die Miliz erklärte, sie habe dem Tanker schweren Schaden zugefügt. Sie habe außerdem das Containerschiff „Marthopolis“ unter andere mit einer Drohne angegriffen.
Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, \"aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt\", schrieb Peseschkian auf der Plattform X. \"Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an\", warnte der Präsident.
Der iranische Beschuss, der auf ganz Israel zielte, war massiv. Im Zentrum Tel Avivs ertönten vier Mal nacheinander die Warnsirenen - was äußerst ungewöhnlich ist. Menschen suchten in Schutzräumen Zuflucht. Jede neuere Wohnung hat einen solchen Raum, der mehr Schutz bieten soll. In älteren Gebäuden gibt es zumindest einen Schutzraum. In der Regel befindet er sich im Keller.
Dort sitzen die Bewohner dann beisammen und warten darauf, dass die Sirenen verstummen und einige Sekunden später die dumpfen Detonationen zu hören sind, die Abschüsse durch Israels Raketenabwehrsysteme anzeigen. Am Dienstagabend waren es zahlreiche Detonationen. Die Tel Aviver nahmen es mit dem ihnen eigenen Gleichmut auf. Einige wussten anfangs nicht einmal, dass es sich um Beschuss aus Iran handelte.
Dabei hatten die USA wenige Stunden zuvor gewarnt, dass ein iranischer Angriff möglicherweise unmittelbar bevorstehe. Die Bedienung in einer Tel Aviver Weinbar erklärte ihren Gästen am frühen Abend vorsichtshalber, was sie im Fall von Raketenalarm tun sollten: „Lauft mir einfach hinterher. Wir gehen ins Gebäude gegenüber.“ Zugleich gab auch sie sich entspannt. „Alles wird okay sein“, sagte sie.
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