29.10.2024
Irans Zukunft Im Kreuzfeuer Der Geopolitik

Der Iran befindet sich in einer komplexen und prekären Lage im Nahen Osten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 29.10.2024 berichtete, steht das Land nach den jüngsten Entwicklungen vor einer Reihe schwieriger Entscheidungen. Der Oberste Führer Khamenei habe die Entschlossenheit Israels unterschätzt und sehe sich nun mit einer Reihe schlechter Optionen konfrontiert. Die Strategie der "Vorwärtsverteidigung" durch Stellvertretergruppen wie die Hamas und Hisbollah habe sich als nicht erfolgreich erwiesen. Die FAZ analysiert weiter, dass sowohl das Raketenarsenal der Hisbollah als auch die iranischen Langstreckenraketen sich als weniger wirksam als gedacht erwiesen haben.

Die jüngsten israelischen Angriffe, unterstützt durch die USA, haben die Verwundbarkeit des Irans deutlich gemacht. Die iranische Führung demonstriert zwar Stärke, wie beispielsweise durch die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd, doch diese Aktionen treiben das Land laut FAZ nur tiefer in die Isolation. Die Angst vor weiteren Angriffen, insbesondere im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump in den USA, ist real. Trump hatte Netanjahu bereits in seiner ersten Amtszeit weitgehende Handlungsfreiheit eingeräumt.

Ein geschwächtes Iran ist jedoch nicht weniger gefährlich. Die FAZ spekuliert über eine mögliche Intensivierung der Militärkooperation mit Russland, was auch Auswirkungen auf Europa haben könnte. Des Weiteren könnte der Iran versuchen, die Kosten für die USA zu erhöhen, indem er die Huthi-Rebellen im Jemen zu weiteren Angriffen auf Öltanker oder Ölförderanlagen in den Nachbarländern ermutigt. Auch Attentate auf Oppositionelle und Israelis im Ausland sind nicht auszuschließen.

Die Tagesschau kommentierte am 07.10.2024 die Lage im Nahen Osten ein Jahr nach dem Hamas-Angriff auf Israel. Der Konflikt habe jedes Maß verloren und stehe an der Schwelle zu einem umfassenden Krieg. Die Verantwortung dafür trage die Hamas und der Iran, der seine Marionetten gegen Israel in Stellung gebracht habe. Israel verteidige seine Existenz, doch der Militäreinsatz habe den Gazastreifen weitgehend zerstört und Millionen Menschen zu Flüchtlingen in ihrer eigenen Heimat gemacht.

Telepolis analysierte am 18. April 2024 die Nahost-Debatten und kritisierte die selbstreferenzielle und rückwärtsgewandte Art der Diskussion. Der Konflikt sei komplexer, als er in den Medien dargestellt werde. Der Nahe und Mittlere Osten stehe vor gewaltigen Umwälzungen. Konflikte würden nicht mehr nur zwischen Staaten, sondern auch zwischen Staaten und Organisationen ausgetragen. Die Revolutionsgarden im Iran seien ein Staat im Staat, der seine Existenzberechtigung aus dem Schutz des Systems der Islamischen Revolution ableite. Benjamin Netanjahu habe die iranische Bedrohung seit den Neunzigerjahren immer wieder betont.

Die Süddeutsche Zeitung kommentierte am 27. September 2024 die Angriffe Israels auf den Gazastreifen und den Libanon. Die Gewalt, die Israel in den besetzten Gebieten ausübe, sei zwar eine Reaktion auf bestehende Bedrohungen, mittlerweile aber vor allem deren Ursache. Die Frage sei, ob Israel sich auf eine Art und Weise verteidigen wolle, die sich in ihrer Perfidie nicht von Giftgas und Sprengfallen unterscheide.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) kommentierte am 21. Januar 2024 die Absage Israels an die Zweistaatenlösung. Der Nahostkonflikt stecke in einer Sackgasse. Netanjahu agiere innenpolitisch motiviert und stehe massiv unter Druck. Die Zweistaatenlösung sei der Strohhalm gewesen, an den sich der Westen geklammert habe, obwohl sie immer ferner rückte. Die Hoffnung, dass die Brutalität des Hamas-Terrors und die israelische Vergeltung einen Neustart ermöglichen könnten, sei Wunschdenken. Die Gewalt, die aus Gaza über Israel hereinbrach, spreche nicht dafür, den Palästinensern einen Staat zu überlassen, der dann offiziell zum sicheren Hafen von Terroristen und Milizen werden könne.

Die Aargauer Zeitung kommentierte am 27. Oktober 2024 den israelischen Angriff auf den Iran und die Folgen. Der Iran müsse entscheiden, ob er militärisch reagieren wolle. Israels Kriege in Gaza und im Libanon hätten der iranischen Nahost-Politik die Grundlage genommen. Die Strategie der Abschreckung funktioniere nicht mehr. Hamas und Hisbollah seien heute "keine wirksamen Werkzeuge" des Iran mehr. Israelische Kampfjets hätten eine Strecke von 2000 Kilometern über Syrien und Irak zurücklegen können, ohne abgeschossen zu werden.

Die Frankfurter Rundschau analysierte am 30. April 2024 die Politik Netanjahus. Das rücksichtslose Agieren im Westjordanland, die falsche Palästina- und Iranpolitik hätten Israel in eine gefährliche Sackgasse geführt. Der von Netanjahu angestrebte "absolute Sieg" in Gaza bleibe aus. Für den "Tag danach" habe es keine Strategie gegeben. Netanjahu sei vor allem von der Besessenheit getrieben, an der Macht zu bleiben.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kommentierte am 17. September 2003 die Situation im Iran. Die iranische Führung stehe unter Druck. Es falle Teheran immer schwerer, glaubhaft zu machen, dass das umfangreiche Atomprogramm nur zivilen Zwecken diene. Die IAEA fordere von Teheran die vollständige Offenlegung seines Atomprogramms. Auch innenpolitisch habe sich die iranische Führung in eine Sackgasse manövriert. Die gesellschaftliche Modernisierung schreite unaufhaltsam fort. Die Bevölkerung mache ihrer Unzufriedenheit Luft.

Der Standard kommentierte die Lage im Nahen Osten und stellte fest, dass der Konflikt zwischen Juden und Arabern, anders als der Konflikt in Sarajevo 1914, nie ein Aufeinandertreffen von Großmächten ausgelöst habe, das in einem Weltkrieg gipfelte. Dies könne sich nun ändern.

Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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