Die Diskussion um den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Polizei Brandenburg gewinnt an Fahrt. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der DPA berichtete, fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Brandenburg den Einsatz von KI in verschiedenen Ermittlungsbereichen. Alexander Poitz, stellvertretender GdP-Bundesvorsitzender, betonte die Notwendigkeit, "schnellstmöglich im 21. Jahrhundert anzukommen", insbesondere in Bezug auf moderne Technologien. Er sieht KI als wichtiges Werkzeug zur Unterstützung der Ermittlungsarbeit.
Poitz konkretisiert den Bedarf an KI-basierter Unterstützung in Bereichen wie Datenanalyse und -auswertung, der Abwehr von Cyberangriffen sowie bei Fahndungs- und Observationsmaßnahmen. Wie die Borkener Zeitung ebenfalls in Bezug auf die DPA-Meldung schrieb, argumentiert Poitz, dass die zunehmende Verlagerung des Kriminalitätsgeschehens in den digitalen Raum und die damit verbundenen Datenmengen ohne technische Unterstützung nicht mehr zu bewältigen seien. Trotz des Einsatzes von KI betont Poitz, dass die letztendliche Entscheidung in hoheitlichen Angelegenheiten weiterhin von Menschen getroffen werden müsse.
Der Einsatz von KI bei der Polizei ist nicht nur auf Brandenburg beschränkt. Wie der Nordkurier berichtet, sieht auch die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel KI als zentrales Element für die Zukunftsfähigkeit der Polizei. Sie nennt KI-gestützte Videoüberwachung und die Auswertung von Daten auf beschlagnahmten Geräten als konkrete Anwendungsbereiche. Slowik Meisel verweist auf positive Erfahrungen mit KI-basierter Videoüberwachung in anderen Städten wie Hamburg und Köln. Sie betont den entlastenden Effekt für die Polizei und sieht darin den "Weg der Zukunft". Gleichzeitig unterstreicht sie die Notwendigkeit gesetzlicher Grundlagen und die Herausforderungen der Finanzierung.
Die Diskussion über KI in der Kriminalitätsbekämpfung geht über den operativen Einsatz hinaus. Wie der BDK berichtet, waren die "18. Berliner Sicherheitsgespräche" dem Thema "Künstliche Intelligenz in der Kriminalitätsbekämpfung - Chance oder Risiko für die Polizeiarbeit der Zukunft?" gewidmet. Der BDK sieht in KI eine Schlüsseltechnologie zur Steigerung der Effizienz der Strafverfolgungsbehörden, insbesondere bei der Analyse großer Datenmengen. Dr. Markus Hellenthal von Materna, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des BDK, betont die Bedeutung eines "sinnvollen und professionellen" Einsatzes von KI und verweist auf die bereits etablierte Nutzung von Analytics in der Ermittlungsarbeit.
Die Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg setzt sich ebenfalls intensiv mit dem Thema KI auseinander. Wie auf der Webseite der Hochschule berichtet wird, fand im Juli 2024 die "2. Konferenz der Cyberkriminologie" mit dem Schwerpunkt KI statt. Die Konferenz befasste sich mit den Auswirkungen von KI auf die Entstehung von Kriminalität, den Möglichkeiten für Kriminalwissenschaften und Polizeiarbeit sowie der Relevanz von KI für die Kriminalprävention.
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