3.2.2025
KI-Regulierung: Innovationstod oder ethischer Imperativ?
KI-Regulierung: Innovationsbremse oder notwendiger Schutz?

KI-Regulierung: Innovationsbremse oder notwendiger Schutz?

Die Europäische Union steht kurz davor, den "AI Act" zu verabschieden, ein umfassendes Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz. Während Befürworter den Schutz der Bürger vor Missbrauch betonen, warnen Kritiker vor negativen Auswirkungen auf Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Wie die FAZ berichtet, möchte die EU mit dem AI Act globale Standards für KI setzen und inakzeptable KI-Anwendungen verbieten. Seit dem 2. Februar sind solche Anwendungen bereits untersagt.

Ein zentraler Kritikpunkt am AI Act ist die Einstufung von "General Purpose AI" (GPAI), wie großen Sprachmodellen (LLMs), als hochriskant. Wie Sifted berichtet, befürchten Gründer von KI-Unternehmen, dass die strengen Auflagen und Berichtspflichten für GPAI, selbst bei nicht-sensiblen Anwendungen, die Entwicklung in Europa behindern und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und China schwächen werden. Jonas Andrulis, CEO von Aleph Alpha, einem europäischen Konkurrenten von OpenAI, wird mit der Aussage zitiert: "Wir müssen aufholen, und jetzt werden wir es mit einem Handicap tun." (Sifted)

Auch der kanadische Rechtsprofessor Michael Geist sieht die Gefahr einer Innovationsbremse durch Regulierung. In einem Kommentar im Globe and Mail argumentiert er, dass das kanadische Gesetz C-18, welches Online-Plattformen zur Zahlung an Nachrichtenanbieter verpflichtet, durch die rasante Entwicklung generativer KI bereits überholt sei. Das Gesetz konzentriere sich auf Google und Meta und ignoriere die Herausforderungen durch KI-Anbieter wie OpenAI und Microsoft. Geist warnt, dass die Regulierung von Links zu Nachrichteninhalten die Entwicklung von KI-Systemen beeinträchtigen könnte, die Nachrichteninhalte für generative Zwecke nutzen. (Globe and Mail)

Die Sorge um die Auswirkungen auf die Kreativbranche teilt auch Ed Newton-Rex, Gründer der Non-Profit-Organisation Fairly Trained. In einem Kommentar im Guardian kritisiert er den Vorschlag der britischen Labour-Partei, das Urheberrecht zugunsten von KI-Unternehmen zu reformieren. Newton-Rex argumentiert, dass die kostenlose Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke zum Training von KI-Modellen die menschlichen Künstler aus dem Markt drängen würde. Er schlägt stattdessen eine Regelung nach US-amerikanischem Vorbild vor, die den Wettbewerbseffekt der KI-Nutzung auf die Originalwerke berücksichtigt. (The Guardian)

Die Debatte um die KI-Regulierung zeigt den schwierigen Balanceakt zwischen Schutz und Innovation. Während der AI Act in Europa darauf abzielt, Risiken zu minimieren und ethische Standards zu setzen, besteht die Gefahr, dass übermäßige Regulierung die Entwicklung von KI in Europa hemmt. Es bleibt abzuwarten, wie die endgültige Fassung des AI Act aussehen wird und welche Auswirkungen sie auf die europäische KI-Landschaft haben wird.

Quellen

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/ki-regulierung-eu-kontert-deepseek-und-stargate-mit-regulierung-110271119.html

https://sifted.eu/articles/eu-ai-act-generative-chatgpt

https://www.theglobeandmail.com/business/commentary/article-artificial-intelligence-makes-bill-c-18-canadas-online-news-act/

https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/jan/15/artificial-intelligence-ai-labour-creative-industries

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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