30.10.2024
Lars Wagner Neuer Chef Der Airbus Verkehrsflugzeugsparte

MTU-Chef Lars Wagner: Dieser Mann wird die Nummer Zwei bei Airbus

Die wichtigste Sparte von Airbus, der Zivilflugzeugbau, steht vor einem Führungswechsel. Wie der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern bekanntgab, wird Lars Wagner die Nachfolge von Christian Scherer antreten. Wagner ist derzeit Vorstandsvorsitzender des Triebwerksherstellers MTU. Wie die FAZ berichtet, wird der Wechsel nach dem Ablauf von Wagners Vertrag bei MTU Ende 2025 erfolgen (FAZ). Damit bleibt die Führungsposition der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte in deutscher Hand.

Für Wagner ist Airbus kein unbekanntes Terrain. Seine Karriere begann mit einer Ausbildung zum Fluggerätebauer bei Airbus in Bremen. Nach einem Studium des Maschinenbaus und der Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen, London und am MIT sowie einem MBA in Paris kehrte er zu Airbus zurück. Bevor er vor neun Jahren zur MTU wechselte, war er in Hamburg-Finkenwerder für den Rumpf des A350 mitverantwortlich. Auch bei der MTU blieb die Verbindung zu Airbus bestehen, da das Unternehmen Triebwerke für die A320-Familie und Militärflugzeuge wie den Eurofighter produziert. dpa-AFX meldet, dass Scherer nach über 40 Jahren bei Airbus ausscheiden wird (Aktiencheck).

Wagner übernimmt die Sparte in einer herausfordernden Zeit. Ähnlich wie Boeing kämpft Airbus mit Liefer- und Produktionsengpässen, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden. Scherer hatte kürzlich eine Normalisierung der Produktion erst für 2027/2028 in Aussicht gestellt. Wagner steht somit vor der Aufgabe, die Airlines zu beruhigen, den Produktionshochlauf zu bewältigen, neue Aufträge zu gewinnen und Zukunftsprojekte wie die Nachfolge der A320-Familie voranzutreiben. Dow Jones Newswires berichtet, dass der Airbus-Vorstand der Hauptversammlung 2025 die Wiederwahl von Guillaume Faury als CEO vorschlagen wird (MarketScreener).

Während der Zivilflugzeugbau die wichtigste Sparte von Airbus darstellt, steht auch die Rüstungs- und Raumfahrtsparte vor Umstrukturierungen. Mitte Oktober kündigte Airbus den Abbau von bis zu 2500 Stellen in diesem Bereich an, der zuletzt hohe Verluste verzeichnete. Trotz der Herausforderungen präsentierte Airbus für das dritte Quartal bessere Zahlen als erwartet.

Wagner wird einer von vier Deutschen im Airbus-Vorstand sein. Er tritt die Nachfolge von Scherer an, der im Januar die Leitung der Verkehrsflugzeugsparte übernommen hatte. Zuvor lag diese Verantwortung bei CEO Faury, der sich nun verstärkt auf strategische Fragen konzentriert.

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