Die Verbindung zwischen Sport und mentaler Gesundheit ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Immer mehr Menschen entdecken die positive Wirkung von Bewegung auf die Psyche, insbesondere im Umgang mit Depressionen. Die Schriftstellerin Nita Sweeny ist ein Beispiel dafür, wie Sport helfen kann, den Weg aus der Depression zu finden und neue Lebensfreude zu gewinnen.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S. vom 31.10.2024) berichtet Sweeny, wie sie im Alter von 49 Jahren, übergewichtig und von einer bipolaren Störung geplagt, zum Laufen fand. Auslöser war ein Social-Media-Post einer Freundin, die ebenfalls erst spät die Freude am Laufen entdeckt hatte. Sweeny, die sich in der Situation ihrer Freundin wiedererkannte, beschloss, es ihr gleichzutun. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits eine Therapie gemacht, Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel genommen – doch der Verlust mehrerer nahestehender Personen in kurzer Zeit hatte sie schwer getroffen.
Wie Sweeny in dem Interview weiter ausführt, war der Anfang schwer. Doch die regelmäßige Bewegung zeigte bald Wirkung: Die Angst vor der Arbeit ließ nach und sie begann, wieder Gefühle zu empfinden. Das Laufen wurde für sie zu einer Art Ventil, das ihr half, das "schwarze Loch" in ihrem Inneren zu überwinden.
Die Erfahrung von Nita Sweeny steht im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie der Tagesanzeiger am 26.08.2024 berichtete, belegen zahlreiche Studien die positive Wirkung von Sport auf die Psyche. Bewegung kann die Stimmung verbessern, den Antrieb steigern und Ängste mindern. Experten sehen die Sporttherapie als gleichwertig mit kognitiver Verhaltenstherapie und Antidepressiva, insbesondere bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Dabei ist die Art der Bewegung weniger entscheidend als die Regelmäßigkeit und die Aktivierung großer Muskelgruppen. Besonders positiv wird Tanzen bewertet, da es neben der körperlichen Betätigung auch soziale Interaktion fördert.
Auch im Podcast "Flowgrade Show" (https://www.flowgrade.de/podcasts/212-kann-meditation-in-bewegung-depression-ueberwinden-mit-nita-sweeney/) spricht Sweeny über ihre Erfahrungen mit der Kombination von Bewegung und Meditation. Sie beschreibt, wie achtsame Bewegung ihr hilft, im Moment präsent zu sein und mentale Klarheit zu gewinnen. In ihrem Buch "Make Every Move a Meditation" gibt sie praktische Anleitungen, wie Meditation in alltägliche Aktivitäten integriert werden kann.
Die Geschichte von Nita Sweeny zeigt, dass Sport ein kraftvolles Instrument im Umgang mit Depressionen sein kann. Es ist ein Weg, die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken, positive Veränderungen im Leben herbeizuführen und neue Lebensfreude zu entdecken.
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