Der Libanon, einst ein beliebtes Reiseziel im Nahen Osten, ist durch den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah erneut im Würgegriff der Angst gefangen. Die Menschen im Libanon, insbesondere in Beirut, sind mit der brutalen Realität des Krieges konfrontiert und viele sehen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Doch nicht alle haben die Möglichkeit zur Flucht, wie der Bericht von Bernd Dörries in der Süddeutschen Zeitung vom 2. Oktober 2024 zeigt.
Elias Khawana, ein Kapitän, der normalerweise Touristen die Schönheit der libanesischen Küste zeigt, sieht sich nun mit einer ganz anderen Art von Kunden konfrontiert. „Heute ist das Meer zu rau für eine Überfahrt“, sagt er, während er auf die Luxusyachten und teuren Autos in der Marina von Beirut blickt. Die Ironie der Situation ist ihm bewusst. Normalerweise bringt er Menschen in den Libanon, jetzt wollen alle nur noch weg.
Die Angst ist in den Straßen von Beirut greifbar. Seit israelische Bomben auf die Stadt fallen, sind Hunderttausende auf der Flucht. Die Bodenoffensive Israels im Gazastreifen lässt befürchten, dass die Zahl der Flüchtlinge im Libanon noch weiter ansteigen wird. Doch wohin sollen sie gehen? Der Libanon selbst ist ein Land am Rande des Abgrunds, geplagt von wirtschaftlichen Problemen und politischer Instabilität.
Die Ungewissheit über die Zukunft ist allgegenwärtig. „Wie es weitergeht, weiß niemand“, schreibt Bernd Dörries in seinem Bericht für die Süddeutsche Zeitung. Die Menschen im Libanon sind hin- und hergerissen zwischen Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit. Manche feiern die Tötung des Hisbollah-Führers Nasrallah, andere hassen Israel für den Krieg. Dazwischen versuchen die Menschen, inmitten der Ruinen ihrer Stadt und ihres Landes ein Stück Normalität zu bewahren.
Die Situation im Libanon ist ein tragisches Beispiel für die menschlichen Kosten des Krieges. Die Worte von Elias Khawana, „Ich sitze hier fest, ich weiß nicht weiter“, spiegeln die Verzweiflung wider, die viele Libanesen empfinden. Sie sind gefangen in einem Konflikt, den sie nicht wollen und dem sie scheinbar nicht entkommen können.
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