Die niedersächsischen Weidetierhalter planen Mahnwachen vor dem Landtag in Hannover, um gegen die aktuelle Wolfspolitik und unzureichende Herdenschutzmaßnahmen zu protestieren. Wie der Förderverein der Deutschen Schafhaltung mitteilte, sollen die Demonstrationen von Mittwoch bis Freitag kommender Woche jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr stattfinden. Dies berichtet die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-10/31/schaefer-kuendigen-mahnwachen-gegen-wolfspolitik-an).
Auslöser der Proteste ist ein Vorfall Anfang der Woche in der Nähe von Scheppau im Landkreis Helmstedt. Vermutlich ein Wolf griff nachts eine Schafherde an. Etwa 22 Tiere verendeten oder mussten aufgrund schwerer Verletzungen getötet werden. Die Herde verstreute sich in Panik in nahegelegene Wälder und auf Straßen. "Die Helfer mussten die Schafe und Jungtiere mühsam suchen und einsammeln", so der Förderverein. Die Schäfer zeigen sich alarmiert und fordern ein aktives Bestandsmanagement der Wölfe. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete über den Vorfall (https://www.sueddeutsche.de/wissen/angst-geht-um-schaefer-kuendigen-mahnwachen-gegen-wolfspolitik-an-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241031-930-275687).
Der Förderverein kritisiert die unzureichenden Unterstützungsmaßnahmen für Weidetierhalter und die Kürzungen der Förderrichtlinien. Die finanzielle Belastung durch den Herdenschutz übersteige die Förderung des Landes deutlich. Ähnliche Kritikpunkte wurden auch im Stern aufgegriffen (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/angst-geht-um--schaefer-kuendigen-mahnwachen-gegen-wolfspolitik-an-35189630.html).
Laut der Landesjägerschaft, die für das Wolfsmonitoring zuständig ist, leben seit 2011/2012 wieder dauerhaft Wölfe in Niedersachsen. Aktuell gibt es 55 nachgewiesene Rudel. Der Abschuss problematischer Tiere ist nur unter strengen Auflagen erlaubt. Im September stimmten Vertreter der EU-Staaten, darunter auch Deutschland, für eine Senkung des Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt". Dies ebnet den Weg für eine Regulierung des Wolfsbestandes. Die Grafschafter Nachrichten berichteten ebenfalls über die geplanten Mahnwachen (https://www.gn-online.de/niedersachsen/schaefer-kuendigen-mahnwachen-gegen-wolfspolitik-an-555271.html).
Die Debatte um den Wolf und seinen Schutzstatus wird in Niedersachsen weiterhin kontrovers diskutiert. Die Schäfer sehen ihre Existenzgrundlage bedroht und fordern mehr Unterstützung vom Land. Das Tageblatt beleuchtete die Situation der Schäfer (https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Schaefer-kuendigen-Mahnwachen-gegen-Wolfspolitik-an-613559.html).
Weitere Quellen: