Der lang ersehnte Bau der Ortsumgehung Mirow soll im Frühjahr 2025 starten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 30. Oktober 2024 berichtete, hat der Bund die Finanzierung des Projekts zugesichert. Das Schweriner Verkehrsministerium bestätigte den Eingang eines entsprechenden Schreibens aus dem Bundesverkehrsministerium. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf 58,6 Millionen Euro. Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) betonte die enorme Bedeutung des Infrastrukturprojekts für Mirow und die gesamte Urlaubsregion Mecklenburgische Seenplatte.
Die 8,3 Kilometer lange Umgehungsstraße wird südwestlich um Mirow herumführen und den Verkehr auf der Bundesstraße B 198 aufnehmen. Dadurch wird die Stadt vom Durchgangsverkehr entlastet, was zu einer erheblichen Reduzierung der Lärm- und Schadstoffbelastung führen wird. Wie Minister Meyer gegenüber der dpa erklärte, wird die Ortsumgehung Mirow vom Durchgangsverkehr befreien und die Lebensqualität der Anwohner deutlich verbessern. Darüber hinaus wird die neue Straßenführung die touristische Entwicklung und Vermarktung der Region positiv beeinflussen.
Noch vor dem offiziellen Spatenstich im Frühjahr 2025 werden die notwendigen Ausschreibungen für die bauvorbereitenden Maßnahmen veröffentlicht. Dazu gehören unter anderem Bauvermessung, Fällarbeiten, archäologische Untersuchungen im Hinblick auf Denkmalschutz sowie die Überprüfung des Geländes auf mögliche Munitionsaltlasten. Auch die ersten Bauverträge sollen bereits in den kommenden Monaten vergeben werden. Wie der Nordkurier am 30. Oktober 2024 berichtete, herrschte in den Wochen vor der Bekanntgabe der Finanzierung noch große Verunsicherung in Mirow. Die Streichung der Mittel im Entwurf des Bundeshaushaltes hatte für Irritationen gesorgt, die Bürgermeister Henry Tesch als "Provinzposse" bezeichnete (Nordkurier, 30.10.2024).
Die Region Seenplatte und Nordbrandenburg wartet seit Jahren auf den Baubeginn. Enge Straßen und Schäden an Häusern durch Erschütterungen des Durchgangsverkehrs führten in der Vergangenheit zu Protesten und Demonstrationen der Bürger. Die Bürgerinitiative Ortsumgehung Mirow hatte sich jahrelang für das Projekt eingesetzt und begrüßte die Entscheidung des Bundes, wie Uwe Kumm von der Bürgerinitiative gegenüber dem Nordkurier erklärte (Nordkurier, 30.10.2024). Experten sehen in der neuen Straßenverbindung eine wichtige Ost-West-Verbindung für den Norden Brandenburgs und den Süden Mecklenburg-Vorpommerns, die die Infrastruktur der Region deutlich stärken wird.
Die kommenden Monate werden von intensiven Vorbereitungen geprägt sein. Neben den Ausschreibungen und der Vergabe der Bauaufträge stehen auch die bauvorbereitenden Maßnahmen im Fokus. Der Nordkurier berichtete bereits im Mai 2024 über einen strukturierten Dialog zwischen dem Ministerium, dem Straßenbauamt und der Bürgerinitiative, bei dem die nächsten Schritte besprochen wurden (Strelitzius Blog, 06.05.2024). Der Spatenstich im Frühjahr 2025 markiert den Beginn einer neuen Ära für Mirow und die umliegende Region. Die Ortsumgehung wird nicht nur die Verkehrssituation verbessern, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner steigern und die touristische Attraktivität der Mecklenburgischen Seenplatte weiter erhöhen.