Deniz Undav, der Stürmer des VfB Stuttgart, hat sich beim 2:2-Unentschieden gegen die Niederlande in Amsterdam eindrucksvoll in die Herzen der Fans und seiner Mitspieler gespielt. Der 28-Jährige, der erst spät in seiner Karriere in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde, zeigte beim Nations-League-Spiel nicht nur seine Torgefährlichkeit, sondern auch seine Fähigkeit, entscheidende Pässe zu spielen. Sein Auftritt war geprägt von einer Mischung aus Freude und Bescheidenheit, die ihn zu einem sympathischen Gesicht im DFB-Team macht.
Nach dem Spiel, in dem er sein erstes Länderspieltor erzielte und zudem einen Assist für Joshua Kimmich lieferte, war Undav sichtlich aufgeregt. „Ich bin richtig happy. Ich wollte unbedingt treffen. Ich habe es jetzt geschafft“, sagte er strahlend, während er ein Sandwich mit Putenbrust in der Hand hielt. Sein Tor zum 1:1 in der 38. Minute war das Ergebnis einer technisch anspruchsvollen Direktabnahme aus zehn Metern, die er mit Bravour verwandelte.
Besonders bemerkenswert war jedoch die Art und Weise, wie er den Pass vor Kimmichs Tor zur 2:1-Pausenführung beschrieb. Er nannte es eine „Gammelvorlage“, ein Begriff, den er selbst prägte, um den unkonventionellen Charakter des Zuspiels zu unterstreichen. „Ich wollte eigentlich aufs Tor schießen“, gestand Undav mit einem Lächeln, „aber der Ball rutschte mir ab und landete perfekt im Lauf von Joshua Kimmich.“ Diese ehrliche und humorvolle Art machte ihn bei seinen Mitspielern und den Medien gleichsam beliebt.
Sein Debüt in der Startelf war für Undav ein bedeutender Schritt. Nach mehreren Einsätzen als Einwechselspieler war er nun gefordert, und er nutzte diese Gelegenheit, um sich zu beweisen. „Ich war glücklich, endlich mal von Anfang zu spielen“, erklärte er. Der Trainer Julian Nagelsmann hatte ihn in die Anfangsformation berufen, nachdem der etatmäßige Stürmer Niclas Füllkrug aufgrund einer Verletzung ausfiel. Undav war bereit, diese Chance zu ergreifen, und er tat dies mit Bravour.
Die Reaktionen seiner Mitspieler waren durchweg positiv. Kapitän Joshua Kimmich lobte Undavs Leistung und betonte, dass er die Erwartungen erfüllt habe. „Die Spieler mag ich am liebsten, die einen Anspruch stellen und ihn auch untermauern, wenn sie gefragt sind. Das hat Deniz getan“, sagte Kimmich. Auch Pascal Groß, ein weiterer Mittelfeldspieler, äußerte sich anerkennend über Undavs Fähigkeiten, Bälle festzuhalten und seine Beweglichkeit im Angriff.
Undav selbst ist sich der Herausforderungen bewusst, die auf ihn zukommen. Mit einem Wechsel von Brighton & Hove Albion zum VfB Stuttgart für eine Ablösesumme von bis zu 30 Millionen Euro, einschließlich Boni, ist der Druck, Leistung zu bringen, nicht unerheblich. „Ich muss jetzt langsam mein erstes Ligator machen“, sagte er in Bezug auf die kommenden Bundesliga-Spiele. Sein nächstes Highlight wird ein Spiel in der Champions League gegen den Titelverteidiger Real Madrid im legendären Bernabeu-Stadion sein.
In der deutschen Nationalmannschaft sieht Undav die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und von den Talenten um ihn herum zu lernen. „Jamal Musiala und Florian Wirtz sind zwei krasse Talente, die gerade mal 21 Jahre alt sind. Sie haben eine so brutale Qualität, dass sie zwei, drei Spieler austanzen können. Und dann brauche ich vorne drin nur noch den Fuß hinzuhalten“, erklärte er. Diese Demut und der Wille, sich in das Team einzufügen, sind Eigenschaften, die ihn zu einem wertvollen Spieler im DFB-Team machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Deniz Undav mit seiner positiven Einstellung, seinem Talent und seinem Humor nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Spielfelds einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Seine „Gammelvorlage“ und das erste Länderspieltor sind nur der Anfang einer hoffentlich langen und erfolgreichen Karriere in der Nationalmannschaft.
Die deutsche Nationalmannschaft wird in den kommenden Monaten weiterhin auf Undav setzen, während sie sich auf die bevorstehenden Herausforderungen in der Nations League und darüber hinaus vorbereitet. Mit einem Spieler wie ihm in der Offensive könnte das DFB-Team neue Dimensionen erreichen.