Die geplante Reform des niedersächsischen Jagdgesetzes sorgt für anhaltende Diskussionen zwischen Tierschützern, Jägern und der Politik. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, kritisiert der Deutsche Tierschutzbund die Eckpunkte der Reform scharf. Der Verband bemängelt unzureichenden Tierschutz und die weiterhin bestehende Erlaubnis zum Abschuss von Katzen. James Brückner, Leiter des Wildtierreferats beim Deutschen Tierschutzbund, bezeichnete die Eckpunkte als "Enttäuschung" und beklagte die Verwässerung tierschutzrelevanter Punkte. In einem früheren Entwurf war laut Tierschutzbund noch ein Abschussverbot für Katzen und Hunde vorgesehen gewesen.
Ein weiterer Streitpunkt ist die Ausbildung von Jagdhunden mit lebenden Tieren. Wie die Kreiszeitung und die Aller-Zeitung berichten, plant die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) am 30. Januar eine Demonstration in Hannover, um gegen die geplanten Einschränkungen bei der Jagdhundeausbildung zu protestieren. Die LJN befürwortet die Beibehaltung der bisherigen Praxis, während der Tierschutzbund ein Verbot fordert. Laut Zeit wurde in den Eckpunkten die Ausbildung von Jagdhunden in Schwarzwildgattern weiterhin vorgesehen.
Die Landesjägerschaft übt ebenfalls Kritik an den Eckpunkten, jedoch aus anderen Gründen. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) berichtet, sieht die LJN zwar positive Aspekte, aber auch "Hintertüren und Widersprüche". Die HAZ zitiert den SPD-Fraktionsvorsitzenden Grant Hendrik Tonne, der der Landesjägerschaft Stimmungsmache im Wahlkampf vorwirft. Die SPD betont, die Position der Jägerschaft nachzuvollziehen. Die Grünen hingegen betonen weiterhin das Ziel, den Tierschutz bei der Jagd zu verbessern, wie der Abgeordnete Christian Schroeder laut HAZ erklärte.
Die taz berichtet über die Kritik der Tierrechtsorganisation Peta an der Ausbildung von Jagdhunden mit lebenden Tieren. Peta bezeichnet die Praxis als "großen Stress und permanente Todesangst" für die Wildtiere und fordert ein Verbot. Der Nabu Niedersachsen hingegen begrüßt die Novelle und fordert ein modernes Jagdgesetz, das sich an wildökologischen und gesellschaftlichen Kriterien orientiert.
Auf der Website der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) wird die Notwendigkeit einer erneuten Novellierung des Jagdgesetzes grundsätzlich in Frage gestellt. Die LJN verweist auf die erst im Mai 2022 erfolgte Überarbeitung, die bereits zu einem der modernsten Jagdgesetze in Deutschland geführt habe. Das Ministerium für Landwirtschaft in Niedersachsen betont auf seiner Website, dass die im Internet verfügbaren Gesetzestexte lediglich unverbindliche Abschriften darstellen und die gedruckten Fassungen der amtlichen Veröffentlichungen rechtsverbindlich sind.
https://www.zeit.de/news/2025-01/24/tierschutzbund-kritisiert-eckpunkte-fuer-neues-jagdgesetz
https://www.haz.de/der-norden/jagdgesetz-in-niedersachsen-reform-nach-protesten-entschaerft-E62ARUUUR5HG3LIARNWE7PT7UQ.html
https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/geplant-jaeger-wehren-sich-gegen-neues-jagdgesetz-in-niedersachsen-demo-93531165.html
https://taz.de/Niedersachsens-neues-Jagdgesetz/!6061550/
https://www.ljn.de/ueber-uns/aktuelles/news-artikel/news/geplante-aenderung-des-njagdg
https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/wald_holz_jagd/jagd_in_niedersachsen/gesetze-und-andere-bestimmungen-rund-um-das-thema-jagd-und-jager-5137.html