Prozessauftakt: US-Soldat vor Militärgericht wegen Tötungsdelikt auf Wittlicher Säubrennerkirmes
Gut ein Jahr nach einer tödlichen Messerattacke auf einen 28-Jährigen während der Säubrennerkirmes in Wittlich hat am Montag der Prozess gegen einen US-Soldaten begonnen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, muss sich der Soldat, der auf der Air Base Spangdahlem stationiert ist, vor einem Militärgericht verantworten. Ihm werden "nicht geplanter" Mord ("unpremeditated murder"), schwere Körperverletzung mit einer gefährlichen Waffe und Behinderung der Justiz vorgeworfen.
Der Vorfall ereignete sich im August 2023. Nach einem Streit, dessen Hintergründe bislang unklar sind, kam es auf dem Kirmesgelände zu der tödlichen Auseinandersetzung. Der Angeklagte, ein 26-jähriger Soldat, soll dabei das 28-jährige Opfer mit einem Messer tödlich verletzt haben. Der Beschuldigte war in Begleitung von weiteren Soldaten auf dem Volksfest.
Gemäß dem Zusatzabkommen zum Nato-Truppenstatut wurde die Strafverfolgung in diesem Fall von den deutschen Behörden an die US-Militärjustiz übergeben. Die Air Base Spangdahlem hatte bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass es sich bei dem Verfahren um ein Kriegsgerichtsverfahren handelt, den strengsten Prozess, der gegen einen Militärangehörigen geführt werden kann. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe sowie die unehrenhafte Entlassung aus dem Militärdienst. Zum Tatzeitpunkt war der Soldat beim Bodenpersonal des Flugplatzes für die Wartung von Flugzeugen und den Transport von Fracht zuständig.
Der Prozess findet auf dem Gelände der Air Base Spangdahlem statt und ist bis zum 11. Oktober terminiert. Die Air Base beheimatet eine F-16-Kampfjetstaffel mit rund 20 Flugzeugen, die weltweit Einsätze der US Air Force und der Nato unterstützt und somit das Kernstück des Flugplatzes darstellt.
Quellen:
-
ZEIT ONLINE: Prozess gegen US-Soldaten wegen Tötungsdelikts auf Kirmes
-
Trierischer Volksfreund: Prozess gegen US-Soldaten wegen Tötungsdelikts auf Kirmes
- dpa