Mit einer bewegenden Rede feierte Reinhold Würth, der Patriarch des gleichnamigen Befestigungsimperiums, sein 75. Arbeitsjubiläum. Im Carmen-Würth-Forum in Künzelsau, das seinen Namen trägt und nur eines von vielen Beispielen für sein kulturelles Engagement in der Region ist, versammelten sich Weggefährten, Politiker und Familienmitglieder, um dem 89-Jährigen die Ehre zu erweisen.
Besonders die Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich die Bedeutung des Ereignisses. Wie die F.A.Z. berichtete, bezeichnete Würth den Besuch des Kanzlers im Vorfeld als „symbolische Reise zum deutschen Mittelstand“. Tatsächlich verkörpert Reinhold Würth mit seiner Lebensleistung wie kaum ein anderer den Aufstieg vom kleinen Handwerksbetrieb zum Global Player.
1949, im Alter von nur 14 Jahren, begann Reinhold Würth seine Lehre im Schraubengroßhandel seines Vaters. Fünf Jahre später, nach dem Tod des Vaters, übernahm er als 19-Jähriger die Leitung des kleinen Betriebs. Mit viel Fleiß, Weitsicht und einem untrüglichen Gespür für die Bedürfnisse seiner Kunden baute er das Unternehmen in den folgenden Jahrzehnten zu einem Weltkonzern auf.
Heute umfasst das Sortiment der Würth-Gruppe mehr als eine Million Produkte, die in über 80 Ländern vertrieben werden. Von Schrauben und Dübeln über Werkzeuge bis hin zu chemisch-technischen Produkten bietet das Unternehmen alles, was Handwerker und Industriebetriebe benötigen. Mit über 88.500 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro ist die Würth-Gruppe unangefochtener Weltmarktführer im Bereich der Befestigungs- und Montagetechnik.
Doch Reinhold Würth ist mehr als nur ein erfolgreicher Unternehmer. Sein Engagement für Kunst und Kultur ist legendär. Seine Kunstsammlung, die über 20.000 Werke umfasst, ist in mehreren Museen in Deutschland und im Ausland zu bewundern. Darüber hinaus engagiert er sich in zahlreichen sozialen Projekten und Stiftungen.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75. Arbeitsjubiläum gab Reinhold Würth bekannt, dass er den Vorsitz im Stiftungsaufsichtsrat zum 1. Januar 2025 an seinen Enkel Benjamin übergeben wird. Damit vollzieht sich der Generationswechsel an der Spitze des Konzerns. „Der Benjamin ist die Zukunft dieses Unternehmens“, so Würth.
Mit dem Rückzug aus dem operativen Geschäft und der Übergabe des Stiftungsaufsichtsratsvorsitzes geht eine Ära zu Ende. Reinhold Würth hat die deutsche Wirtschaft über Jahrzehnte geprägt und mit seinem Lebenswerk ein Zeichen gesetzt. Sein Name steht für unternehmerischen Erfolg, soziale Verantwortung und die Bedeutung des Mittelstands für Deutschland.
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