Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt, dass es an deutschen Schulen nach der Corona-Pandemie vermehrt zu Gewalt und Mobbing kommt. Wie die Zeit berichtet, gaben 56 Prozent der befragten Lehrkräfte an, dass psychische Gewalt wie Beleidigungen und Mobbing zugenommen haben. 44 Prozent der Befragten beobachteten zudem eine Zunahme körperlicher Gewalt.
Obwohl die Zahl der gemeldeten gewaltbedingten Schülerunfälle im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 11.000 auf 64.897 anstieg, liegt sie immer noch unter dem Wert vor der Pandemie (2019: 72.973). Die DGUV betont jedoch, dass die Unfallstatistik kein vollständiges Bild der Situation an Schulen zeichnet, da psychische Gewalt und ihre Folgen darin nicht erfasst werden.
Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, warnt davor, die Zahlen falsch zu interpretieren. Der langjährige Trend rückläufiger Unfallzahlen durch Gewalt sei zwar ungebrochen, dennoch dürfe man nicht davon ausgehen, dass alles in Ordnung sei. Um ein umfassenderes Bild zu erhalten, wurden im Rahmen der Umfrage Lehrkräfte befragt, die eine besondere Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der Schüler tragen. Die Ergebnisse zeigen laut Hussy, "dass wir mit Blick auf eine gewaltfreie Schule noch ein gutes Stück Weg vor uns haben".
Die DGUV ist der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Schülerinnen und Schüler sind während des Schulbesuchs und auf dem Schulweg gesetzlich unfallversichert. Dieser Versicherungsschutz umfasst grundsätzlich auch gewaltbedingte Unfälle.
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