China hat erneut eine Mannschaft zur Raumstation Tiangong entsandt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, starteten Kommandant Cai Xuzhe, Ingenieurin Wang Haoze und der ehemalige Luftwaffenpilot Song Lingdong am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) mit dem Raumschiff „Shenzhou 19“ („Magisches Schiff“) vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi.
Die drei Taikonauten werden voraussichtlich sechs Monate an Bord der Raumstation verbringen. Ihr Aufenthalt ist geprägt von einem umfangreichen wissenschaftlichen Programm. Geplant sind Experimente in verschiedenen Bereichen, regelmäßige Wartungsarbeiten an der Station sowie mehrere Weltraumspaziergänge. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Installation von Schutzvorrichtungen gegen Weltraumschrott, wie die FAZ berichtet.
Für Wang Haoze ist es der erste Flug ins All. Sie ist die dritte Frau, die China in den Weltraum schickt und laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua derzeit die einzige Raumfahrtingenieurin des Landes. Wie verschiedene Medien, darunter auch der Stern, berichten, waren bereits Liu Yang und Wang Yaping Teil früherer „Shenzhou“-Missionen.
Die neue Crew löst die Astronauten der „Shenzhou 18“-Mission ab, die seit Ende April auf der Tiangong stationiert waren und am 4. November zur Erde zurückkehren sollen.
Chinas Raumfahrtprogramm verfolgt ehrgeizige Ziele. Wie die NZZ berichtet, investiert Peking seit Jahren massiv in die Weltraumforschung. Bis 2030 plant China eine bemannte Mondmission. Ein Meilenstein gelang bereits in diesem Jahr mit dem Transport von Bodenproben von der Rückseite des Mondes zur Erde – eine Premiere in der Geschichte der Raumfahrt, wie Blick und andere Medien berichten.
Für das kommende Jahr sind zwei weitere „Shenzhou“-Missionen sowie die Versorgungsmission „Tianzhou 9“ geplant, wie die Raumfahrtbehörde mitteilte. Die kontinuierliche Erweiterung und Nutzung der Raumstation Tiangong unterstreicht Chinas wachsende Bedeutung in der internationalen Weltraumforschung.
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