Nach dem starken Preisanstieg während der Corona-Pandemie sinken die Preise für Luxusimmobilien auf Sylt wieder. Wie die Zeit berichtet, pendelt sich das Preisniveau auf der Nordseeinsel wieder auf das Niveau vor der Pandemie ein. Der Immobilienmakler Peter Peters bestätigt diesen Trend und sieht darin eine Rückkehr zur Normalität. Die Preiskorrektur sei positiv zu bewerten und schaffe wieder realistische Kaufmöglichkeiten. (Quelle: Zeit Online und Süddeutsche Zeitung)
Verschiedene Faktoren beeinflussen diese Entwicklung. Laut Peter Peters prüfen Banken die Vermietungsmöglichkeiten von Sylter Immobilien, die sogenannte „Drittverwendungsfähigkeit“, nun strenger. Insbesondere Immobilien mit einem Alter von 20 bis 30 Jahren verlieren aufgrund anstehender Sanierungen an Wert. Die Nachfrage nach Immobilien auf Sylt ist zwar weiterhin vorhanden, jedoch agieren Interessenten preisbewusster und investieren weniger. Die Zeit des ungehemmten Kaufens während der Pandemie, als Reisebeschränkungen galten und die Zinsen niedrig waren, ist vorbei. Auch der Aspekt der Nutzung als Homeoffice, der während der Pandemie eine Rolle spielte, ist nun nicht mehr relevant.
Peter-Georg Wagner, Geschäftsführer des Immobilienverbands IVD Nord, sieht die Entwicklung auf Sylt im Zusammenhang mit dem bundesweiten Trend sinkender Kaufpreise, beobachtet aber auch erste Anzeichen einer Erholung. „Seit 2022 sind die Preise aufgrund externer Faktoren überall gefallen“, so Wagner. Als Gründe nennt er unter anderem die historisch niedrigen Zinsen, gestiegene Baukosten, Fachkräftemangel sowie höhere Energie- und Rohstoffpreise. Sylt sei von diesen Entwicklungen nicht ausgenommen, obwohl einige Marktsegmente, auch auf Sylt, teilweise resistent seien. Viele Käufer von Sylter Immobilien seien laut Wagner nicht auf eine Finanzierung angewiesen, unabhängig davon, ob sie die Immobilie selbst nutzen oder vermieten. Trotzdem herrscht Unsicherheit unter den Käufern, unter anderem wegen der energetischen Sanierungspflicht und der allgemeinen Zurückhaltung bei der Verschuldung in Krisenzeiten.
Auch andere Medien berichten von einer Abkühlung des Sylter Immobilienmarktes nach dem Corona-Boom. Das manager magazin beschreibt den Markt als von mehreren Seiten geschwächt: Das Ende des Corona-Hypes, steigende Hypothekenzinsen und die wirtschaftliche Unsicherheit drücken die Preise. Bellevue spricht von einer „Ruhe nach dem Corona-Sturm“ und konstatiert, dass die Immobilienpreise wieder auf dem Niveau von 2019 liegen. Die shz berichtet von einem Einbruch des Immobilienmarktes in Nordfriesland, betont aber, dass Sylt weiterhin 50 Prozent des Gesamtumsatzes generiert.