1.10.2024
Übernahmeangebote im Chemiesektor: Covestro und Adnoc im Fokus

Der deutsche Kunststoffkonzern Covestro steht vor einer Übernahme durch das staatliche Ölunternehmen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten, bieten die Araber 62 Euro je Aktie der Leverkusener. Damit wird der Dax-Konzern Covestro insgesamt auf einen Wert von 11,7 Milliarden Euro taxiert. Die Mindestannahmequote liegt bei 50 Prozent plus einer Aktie. Covestro unterstützt den Angaben zufolge das Angebot, wie die Zeit am 1. Oktober 2024 berichtete.

Covestro hat 17 500 Vollzeitstellen, davon circa 7000 in Deutschland. Neben der Zentrale in Leverkusen sind große Standorte in Krefeld (Uerdingen), Dormagen (alle NRW) und Brunsbüttel (Schleswig-Holstein). Im Ausland sind große Werke in der Nähe von Houston (USA) und in Shanghai (China). Der Konzern stellt Hart- und Weichschaumstoffe sowie harte Kunststoffe etwa für die Auto-, die Bau-, die Elektronik- und die Möbelbranche her.

Spekulationen über einen Kauf waren Mitte 2023 aufgekommen. Im September 2023 hatte Covestro dann mitgeteilt, mit Adnoc zu sprechen - konkrete Übernahmeverhandlungen mit dem Konzern aus Abu Dhabi laufen erst seit Juni 2024. Das "Wall Street Journal" hatte über ein kurzfristig bevorstehendes Gebot in dieser Woche berichtet. Die Covestro-Aktie zog vorbörslich an. Tags zuvor hatte sie den Haupthandel bei knapp 56 Euro beendet.

Das Grundkapital von Covestro soll zudem bei Vollzug des Angebots über die Ausgabe neuer Aktien an die Bieterin um zehn Prozent erhöht werden, was beim Angebotspreis zu einem Betrag der Kapitalerhöhung von 1,17 Milliarden Euro führen würde.

Quellen:

- ZEIT ONLINE - Süddeutsche Zeitung - Morningstar - Kurier - MarketScreener - Boerse.de - Stern - Handelsblatt
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