Berlin und Brandenburg erhöhen den Druck auf den Bund und fordern gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und der polnischen Woiwodschaft Lebus den Ausbau der Schienenverbindungen zwischen der Hauptstadtregion und Polen. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sei der Zustand der Strecke Berlin – Küstrin – Gorzów Wielkopolski – Krzyż „nicht ausreichend, um den künftigen Anforderungen für ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot gerecht zu werden“, heißt es in einem Positionspapier der beiden Bundesländer, des VBB und der Woiwodschaft. Die Strecke sei bislang nicht elektrifiziert und auf deutscher Seite zum Teil nur eingleisig.
Die Strecke Berlin-Küstrin ist derzeit im Bundesverkehrswegeplan als „potenzieller Bedarf“ ausgewiesen. Berlin und Brandenburg fordern eine Heraufstufung in den „vordringlichen Bedarf“. Damit wäre der Bund für die Finanzierung des Ausbaus verantwortlich. Einem Gutachten des VBB zufolge belaufen sich die Kosten für den Ausbau der Ostbahn von Berlin bis Küstrin-Kietz auf 1,3 Milliarden Euro.
Die Länder betonen, dass sie die Finanzierung des Projekts nicht alleine stemmen können. Der Ausbau der Strecke über Küstrin biete sich insbesondere für den Güterverkehr als Alternative zur Strecke von Berlin über Frankfurt (Oder) und Rzepin nach Posen an, die absehbar an ihre Kapazitätsgrenze stoßen wird. Auch der Regionalverkehr könnte von einem schnelleren und stabileren Angebot profitieren.
Quelle: dpa Berlin/Brandenburg