Am Brocken im Harz hat sich in den letzten Tagen ein Waldbrand ereignet, der sowohl Einsatzkräfte als auch die lokale Bevölkerung in Alarmbereitschaft versetzt hat. Nach dem Ausbruch des Feuers, das am Freitagnachmittag an mehreren Stellen nahe der Kesselklippe entflammte, haben Brandursachenermittler nun ihre Arbeit aufgenommen, um die Ursachen des Brandes zu klären. Die Stadt Wernigerode gab bekannt, dass die Ermittler vor Ort sind, um mögliche Hinweise zu sammeln.
Die Löscharbeiten, die am Dienstag entlang der Bahnstrecke der Brockenbahn erfolgreich waren, setzen sich fort. Trotz der Fortschritte wurden am Mittwoch neue Glutnester entdeckt. Diese Glutnester stellen eine Herausforderung dar, da sie in schwer zugänglichen Gebieten liegen. Die Einsatzkräfte müssen auf besseres Wetter warten, um diese Stellen effektiv bekämpfen zu können. Der Landkreis Harz hat betont, dass die Kesselwagen, die für die Bekämpfung der Glutnester bereitstehen, derzeit nicht benötigt werden, jedoch in Bereitschaft bleiben.
Der Kreisbrandmeister des Landkreises Harz, Kai-Uwe Lohse, hat die Möglichkeit einer Brandstiftung in Betracht gezogen. Er verwies darauf, dass das Feuer zeitgleich an mehreren Stellen ausgebrochen ist, was auf ein vorsätzliches Handeln hindeuten könnte. Im Gegensatz dazu äußerte der Leiter des Nationalparks Harz, Roland Pietsch, Bedenken hinsichtlich dieser Theorie und hält es für unwahrscheinlich, dass in dem unwegsamen Gelände mehrere Brände innerhalb kurzer Zeit gelegt werden konnten. Die Polizei hat ein Brandermittlungsverfahren eingeleitet, um die genauen Umstände des Ausbruchs zu klären.
Die Auswirkungen des Brandes sind erheblich. Oberbürgermeister Tobias Kascha von Wernigerode schätzt die Kosten des Einsatzes auf bis zu drei Millionen Euro. Diese Summe umfasst die Ausgaben für die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und die Unterstützung durch Bundeswehr und Bundespolizei. Die Harzer Schmalspurbahnen haben bereits angekündigt, bei niedrigerer Waldbrandgefahr auf Dieselloks umzusteigen, um das Risiko von Bränden durch Funkenflug zu minimieren. Diese Maßnahme soll zunächst vorübergehend gelten, bis die Situation vollständig ausgewertet ist.
Der Waldbrand am Brocken ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im September 2022 gab es an derselben Stelle einen langanhaltenden Brand, der mehrere Tage in Anspruch nahm und den Katastrophenfall ausrief. Die Behörden haben aus diesen Erfahrungen gelernt und Maßnahmen zur Verbesserung der Waldbrandprävention ergriffen. Dazu gehören regelmäßige Überprüfungen der Rettungswege und die Befüllung von Löschwasserbehältern.
Die Lage am Brocken bleibt angespannt, während die Feuerwehr und die Brandermittler ihre Arbeit fortsetzen. Die Hoffnung auf Regen könnte zur Entspannung der Situation beitragen, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Wetterbedingungen entwickeln. Die Bevölkerung wird weiterhin gebeten, das Gebiet zu meiden und den Einsatzkräften nicht in die Quere zu kommen.
Der Waldbrand im Harz stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Einsatzkräfte dar und wirft Fragen zur Brandursache auf. Die laufenden Ermittlungen und die fortgesetzten Löscharbeiten sind entscheidend, um die Sicherheit in der Region wiederherzustellen und zukünftige Vorfälle zu verhindern.
Quellen: dpa, MDR, NDR, Zeit Online