Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie sind festgefahren. Nach zwei ergebnislosen Runden ruft die IG Metall bundesweit zu Warnstreiks auf. Wie die Zeit berichtet, beteiligten sich bereits Beschäftigte in mehreren Bundesländern an den Arbeitsniederlegungen. Auch in Thüringen legten Mitarbeiter in fünf Betrieben in Erfurt, Gera, Eisenach, Rudolstadt und Saalfeld die Arbeit nieder, so die dpa. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite bietet hingegen 3,6 Prozent über 27 Monate an.
Die IG Metall begründet ihre Forderung mit der gestiegenen Inflation und der damit einhergehenden Kaufkraftminderung der Beschäftigten. „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber wäre ein Krisenverstärker“, kritisiert Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg, laut der Volksstimme. Die Arbeitgeberseite verweist ihrerseits auf die angespannte Wirtschaftslage und die unterschiedliche Situation der Betriebe. Eine Sprecherin des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Thüringen betonte gegenüber der Zeit, dass der Abschluss für alle tarifgebundenen Betriebe tragbar sein müsse.
Die Warnstreiks finden inmitten der Sparpläne von Volkswagen statt, die laut stern.de Werksschließungen, Massenentlassungen und Lohnkürzungen vorsehen. Auch das VW-Werk in Osnabrück, das von der Schließung bedroht ist, beteiligte sich an den Warnstreiks. Die neue IG-Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski sprach dort zu den Beschäftigten, wie der stern berichtet.
Die Warnstreiks betreffen nicht nur die Automobilindustrie. Auch bei Zulieferern wie Clarios in Hannover und Hörmann Automotive in Gustavsburg sowie bei Unternehmen wie thyssenkrupp Rasselstein in Andernach, Pall Filtersystems und Schneider-Kreuznach Group im Raum Bad Kreuznach, Opel in Kaiserslautern, Adient in Rockenhausen, Novelis in Koblenz, Stadler Pankow, und verschiedenen Standorten des Technikkonzerns GE wird gestreikt, wie unter anderem der SWR und die Rheinische Post berichten.
Die dritte Tarifrunde im Tarifbezirk Mitte (Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland) findet am 31. Oktober in Mainz statt. Die IG Metall kündigte bereits weitere Warnstreiks an, sollte es bis dahin keine Einigung geben.
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