19.10.2024
Weidel zur Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl 2025 gewählt

Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), ist auf einem Parteitag in Ulm mit großer Mehrheit zur Spitzenkandidatin des baden-württembergischen Landesverbands für die Bundestagswahl 2025 gewählt worden. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, erhielt die 45-Jährige 86,5 Prozent der Stimmen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Weidel, die auch als mögliche Kanzlerkandidatin der AfD gehandelt wird, nutzte ihre Bewerbungsrede, um ihre Vision für Deutschland zu skizzieren: ein Land mit sicheren Grenzen, das illegale Migration unterbindet.

Der Parteitag in Ulm stand im Zeichen eines internen Machtkampfes innerhalb der AfD. Weidels Anhänger konnten sich jedoch klar durchsetzen. So wurden mit Markus Frohnmaier, Marc Bernhard und Martin Hess drei Politiker auf aussichtsreiche Listenplätze gewählt, die dem Lager Weidel zugerechnet werden. Weidels langjähriger Widersacher Dirk Spaniel erlitt hingegen eine deutliche Niederlage. Er erhielt lediglich 237 Stimmen und kündigte daraufhin seinen Austritt aus der AfD an. Auch Spaniels Verbündete Christina Baum wurde nicht mehr nominiert.

Im Vorfeld des Parteitags hatte es Vorwürfe gegeben, Weidels Anhänger hätten mit finanziellen Anreizen, wie kostenlosen Busfahrten und Verpflegung, Mitglieder zum Parteitag nach Ulm gelockt, um die Mehrheit zu sichern. Belege dafür lieferten E-Mails, die der „F.A.Z.“ vorliegen.

Der baden-württembergische AfD-Landesverband wird seit 2022 vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Vor dem Parteitag demonstrierten rund 2000 Menschen in Ulm gegen die Partei. Zu den Rednern gehörte auch der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, der die Unantastbarkeit der Menschenwürde betonte.

Quelle: F.A.Z.

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