Der deutsche Einzelhandel geht mit verhaltenem Optimismus in das Weihnachtsgeschäft 2024. Nach einem eher zurückhaltenden Black Friday meldeten Händler bundesweit steigende Kundenzahlen am ersten Adventswochenende. Wie die Zeit berichtet, profitierten die Innenstädte vom guten Wetter und den Weihnachtsmärkten. Auch Wolfgang Kampmeier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg (HBB), bestätigte gegenüber der dpa eine höhere Kundenfrequenz in Berlin und Brandenburg, wobei das Wetter eine entscheidende Rolle spielte.
Trotz frühzeitiger Rabattaktionen blieben die Umsätze in Berlin und Brandenburg am Black Friday zunächst hinter den Erwartungen zurück. Gegen Ende der Woche zog das Geschäft jedoch an. Der HBB setzt laut dpa große Hoffnungen auf den verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent. Bereits im Vorjahr fiel die Bilanz des Weihnachtsgeschäfts gemischt aus. Während Kaufhäuser und einige Fachhändler zufrieden waren, verfehlte der Großteil des Handels die Vorjahresumsätze.
Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich auch in anderen Regionen Deutschlands ab. So blickt der Handelsverband Nord laut NDR ebenfalls verhalten optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft. Die anhaltenden internationalen Konflikte und Kriege beeinflussen das Konsumverhalten. Der HDE berichtet, dass die Menschen durchschnittlich 297 Euro für Weihnachtsgeschenke einplanen. Dabei wollen 24 Prozent weniger ausgeben, während elf Prozent ihre Ausgaben erhöhen möchten. Gutscheine, Spielwaren, Kosmetik und Bücher bleiben beliebte Geschenkartikel. Die steigende Beliebtheit von Bargeld als Geschenk führt zu einer Verlängerung des Weihnachtsgeschäfts bis in den Januar.
In Düsseldorf erwartet der Handelsverband Nordrhein-Westfalen Rheinland einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro, was einem leichten Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Kurz vor Weihnachten sei die Konsumstimmung leicht gestiegen, so der Verband. Die Händler hoffen auf regen Zulauf am verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent. Mit zahlreichen Aktionen soll die Vorweihnachtszeit attraktiv gestaltet werden. Visit Düsseldorf meldete über 600 angemeldete Busreisen aus den Benelux-Ländern und erwartet bis Weihnachten weitere Besucher. Der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt wird auch in anderen europäischen Ländern und den USA beworben.
Optimistisch in das Weihnachtsgeschäft starten auch die Einzelhändler in Marktoberdorf. Sie erhoffen sich steigende oder zumindest stabile Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Die Stuttgarter Nachrichten berichten hingegen, dass der Einzelhandel insgesamt nicht mit einem starken Konsumanstieg rechnet. Die Kaufzurückhaltung der Kunden belastet den Handel. 2024 war ein schwieriges Jahr, das sich schlechter entwickelte als erwartet. Der HDE korrigierte seine Jahresprognose nach unten und erwartet nur noch ein nominales Umsatzplus von 1,3 Prozent. Gestiegene Preise, Kriege und wirtschaftliche Unsicherheiten führen zu verstärktem Sparen.
Das Konsumbarometer des HDE zeigt im November eine leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung. Sowohl die Anschaffungsneigung als auch das Sparverhalten entwickeln sich positiv. Die Verbraucher blicken optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung. Dennoch bleiben die Herausforderungen, insbesondere die Inflation, bestehen. Die Verbraucher rechnen mit weiter steigenden Preisen.
Zusammenfassend herrscht im Einzelhandel verhaltener Optimismus in Bezug auf das Weihnachtsgeschäft. Nach einem zunächst schwachen Black Friday melden Händler steigende Kundenzahlen am ersten Adventswochenende. Die anhaltenden Krisen und die Inflation beeinflussen jedoch weiterhin das Konsumverhalten.