1.10.2024
Wohnungsmarkt für Studierende in Frankfurt: Hohe Mietpreise und begrenzte Chancen

Studentenwohnungen: „Ein helles Zimmer gibt es nicht unter 600 Euro“

In kaum einer deutschen Stadt müssen Studenten so viel für eine Unterkunft zahlen wie in Frankfurt. Wer nicht sofort auf eine Annonce reagiert, ist chancenlos, und bei Besichtigungen drängen sich die Bewerber. Die steigenden Mietpreise und der begrenzte Wohnraum stellen Studenten in Frankfurt vor große Herausforderungen. "Ein helles Zimmer gibt es nicht unter 600 Euro", berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über die angespannte Situation auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt für Studenten.

Charlotte Steinhaus, 25 Jahre alt, studiert ab Oktober in Frankfurt und kann dies bestätigen. Monatelang hat die gebürtige Marburgerin nach einer Unterkunft gesucht. Anfangs nebenbei, doch ab Ende August dann aktiv über verschiedene Plattformen wie WG-Gesucht und Instagram. Ihre Bemühungen blieben nicht ohne Erfolg, doch die Suche gestaltete sich schwierig und langwierig.

Die Situation in Frankfurt ist kein Einzelfall. In vielen deutschen Universitätsstädten steigen die Mietpreise seit Jahren an. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) müssen Studenten in München mit durchschnittlich 750 Euro für ein WG-Zimmer rechnen. Auch in Köln, Hamburg und Berlin liegen die Preise deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Die Gründe für die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt sind vielfältig. Neben der hohen Nachfrage durch Studenten spielt auch der allgemeine Anstieg der Mietpreise in den Großstädten eine Rolle. Hinzu kommt, dass in vielen Städten zu wenig neuer Wohnraum geschaffen wird.

Die Studentenwerke versuchen gegenzusteuern, indem sie neue Wohnheime bauen und sanieren. Doch die Zahl der öffentlich geförderten Studentenwohnungen ist begrenzt. Viele Studenten sind daher auf dem privaten Wohnungsmarkt auf sich allein gestellt.

Für Studenten wie Charlotte Steinhaus bedeutet die Wohnungssuche oft Stress und Unsicherheit. Viele müssen Kompromisse eingehen, sei es bei der Lage, der Größe oder dem Preis der Wohnung. Um die Chancen auf dem hart umkämpften Markt zu erhöhen, bewerben sich viele Studenten mit ausführlichen Anschreiben und sogar mit Fotos.

Die Wohnungssuche ist für viele Studenten ein frustrierendes Erlebnis. Oft müssen sie Dutzende von Anfragen verschicken und an zahlreichen Besichtigungen teilnehmen, bevor sie endlich eine Zusage erhalten. Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt belastet nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Psyche der Studenten.

Um die Situation zu entschärfen, fordern Studentenvertreter und Politiker Maßnahmen wie den Bau von mehr bezahlbarem Wohnraum, die Ausweitung der Mietpreisbremse und die Stärkung der Studentenwerke. Solange die Politik nicht handelt, wird die Wohnungssuche für Studenten in deutschen Großstädten ein Albtraum bleiben.

Quellen:

Weitere
Artikel