Die Debatte um den Wolf und seine Rolle im Ökosystem Deutschland ist aktueller denn je. Während sich Vertreter der CDU für eine stärkere Begrenzung des Wolfsbestands aussprechen, halten die Grünen an dem Schutz des Raubtieres fest. Wie die Zeit am 2. Oktober 2024 berichtete, äußerte sich der Grünen-Landeschef Schleswig-Holsteins, Gazi Freitag, kritisch gegenüber den Forderungen der CDU nach einem “effektiven Bestandsmanagement”. Freitag betonte, dass ein Abschuss von Wölfen, selbst bei einer Herabstufung des Schutzstatus, nicht automatisch möglich sei.
Die CDU hatte sich zuvor auf einem Landesparteitag für eine Lockerung der Schutzbestimmungen und eine Bejagung der Tiere ausgesprochen, auch unabhängig von konkret verursachten Schäden. Besonders Deichregionen, die für Schleswig-Holstein lebensnotwendig sind, sollen laut CDU als wolfsfreie Zonen ausgewiesen werden.
Freitag argumentierte, dass der Wolf, auch als geschützte Art, erst dann ohne Einschränkungen bejagt werden dürfe, wenn ein guter Erhaltungszustand erreicht sei. Dies sei in Deutschland jedoch noch nicht der Fall.
Die Debatte um den Wolf wird auch auf europäischer Ebene geführt. Ende September hatten sich Vertreter der EU-Staaten, mit Zustimmung Deutschlands, für eine Abschwächung des Schutzstatus ausgesprochen. Diese Entscheidung ist jedoch noch nicht endgültig im EU-Recht verankert.
Der Streit um den Umgang mit dem Wolf zeigt die unterschiedlichen Positionen der Parteien in Bezug auf Naturschutz und den Umgang mit Wildtieren. Während die einen die Gefahren für Weidetiere und die Notwendigkeit eines kontrollierten Bestandsmanagements betonen, sehen die anderen den Wolf als wichtigen Bestandteil des Ökosystems, dessen Schutz Priorität haben sollte.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/02/nord-gruene-gegen-jagd-auf-den-wolf