Julia Kristin Pittasch, stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Mecklenburg-Vorpommern, drängt Parteichef Christian Lindner zu einem Kurswechsel. Wie die Zeit am 4. Dezember 2024 berichtete, äußerte Pittasch gegenüber „The Pioneer“: „Christian Lindner kann der richtige Vorsitzende bleiben – vorausgesetzt, er erkennt seine Fehler an und agiert selbstkritisch.“ Die FDP brauche eine Führung, die ihren Worten auch Taten folgen lasse. Andernfalls sei ein personeller Neuanfang unvermeidlich.
Auslöser dieser Forderung ist die anhaltende Kritik an Lindner im Zusammenhang mit dem sogenannten „D-Day-Papier“. Dieses Papier, das laut Medienberichten ein detailliertes Ausstiegsszenario der FDP aus der Ampel-Koalition entwirft, sorgte parteiintern für erheblichen Wirbel. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 2. Dezember 2024 berichtete, forderte Ulf Kasimir, FDP-Vorsitzender im hessischen Neu-Isenburg und Initiator einer Basisinitiative für den FDP-Austritt aus der Regierung, bereits Lindners Rücktritt. Kasimir kritisierte vor allem Lindners Verteidigungsstrategie nach Bekanntwerden des Papiers. Lindner selbst lehnt einen Rücktritt bisher ab, wie unter anderem der Stern am 4. Dezember 2024 berichtete.
Die Debatte um das „D-Day-Papier“ und Lindners Rolle belastet die FDP in einer ohnehin angespannten Situation. Der Rücktritt von Generalsekretär Bijan Djir-Sarai am 29. November 2024, über den unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, verdeutlicht die Brisanz der Lage. Djir-Sarai erklärte, er übernehme die politische Verantwortung für das Papier, obwohl er nach eigenen Angaben keinen Einblick in dessen Inhalt gehabt habe. Auch Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann bot seinen Rücktritt an, wie ebenfalls vom RND berichtet wurde.
Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung vom 3. Dezember 2024 sieht Kasimir eine wachsende Distanz zwischen Parteispitze und Basis. Er betonte, Lindner habe zwar in der Vergangenheit Verdienste für die Partei erworben, jetzt sei jedoch die Zeit für einen Neuanfang gekommen. Die anhaltende Kritik und die Rücktrittsforderungen stellen Lindners Führungsposition innerhalb der FDP zunehmend in Frage.
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