Das Volkswagenwerk in Osnabrück steht vor einer ungewissen Zukunft. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, wird der erhoffte Auftrag zur Fertigung eines Elektro-Porsche-Modells nicht nach Niedersachsen vergeben.
Ursprünglich war geplant, dass das Werk in Osnabrück ab 2026 die Produktion des elektrischen Nachfolgers der aktuell dort gefertigten Porsche-Modelle Cayman und Boxster übernimmt. Das Werk sollte als „Überlauffertigung“ fungieren, um die begrenzten Kapazitäten des Porsche-Stammwerks in Stuttgart zu erweitern. Diese Pläne wurden nun jedoch aufgrund der aktuellen Situation auf dem chinesischen Markt verworfen, wie ein VW-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte.
Die Entscheidung trifft das Werk in Niedersachsen hart. Porsche ist aktuell der wichtigste Auftraggeber für den Standort mit seinen rund 2.300 Mitarbeitern. Neben den Sportwagenmodellen von Porsche wird in Osnabrück auch das VW T-Roc Cabrio gefertigt. Beide Modelle laufen im Frühjahr 2026 aus. Wie es danach mit dem Standort weitergeht, ist derzeit noch offen.
Der Betriebsrat zeigt sich besorgt, betont aber gleichzeitig, dass die Entscheidung über die Zukunft des Werks nicht allein bei Porsche liege. Man erwarte, dass alle Werke des Konzerns, inklusive Osnabrück, eine solide Zukunftsperspektive erhalten. Eine Entscheidung über die zukünftige Auslastung des Werkes soll im Herbst im Rahmen der jährlichen Planungsrunde fallen, so die FAZ.
Die Absage des Porsche-Auftrags ist ein weiterer Schlag für den Volkswagenkonzern, der aktuell mit hohen Kosten und einer geringen Auslastung seiner Werke zu kämpfen hat. Bereits im September hatte der Konzern angekündigt, dass betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen nicht mehr ausgeschlossen werden können. Die Mitarbeiter in Osnabrück, dem zweitkleinsten VW-Werk in Deutschland, blicken daher mit großer Unsicherheit in die Zukunft.
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