25.11.2024
Mehrwertsteuerdebatte in der Gastronomie

Die Gastronomiebranche in der Krise: Dehoga fordert erneute Senkung der Mehrwertsteuer

Die deutsche Gastronomiebranche steckt in Schwierigkeiten. Sinkende Umsätze und steigende Kosten belasten die Betriebe. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht die Ursache dafür unter anderem in der Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf Speisen zu Beginn des Jahres und fordert eine erneute Senkung. Wie die ZEIT am 25. November 2024 berichtete, sagte der Dehoga-Landeschef Fritz Engelhardt: „In der Gastronomie unseres Landes herrscht Alarmstufe Rot.“ Zahlreiche Betriebe hätten bereits aufgegeben, andere stünden kurz vor dem Aus.

Während der Corona-Pandemie und der Energiekrise war der Mehrwertsteuersatz für Speisen in Restaurants und Cafés von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Diese Regelung lief Ende 2023 aus. Seitdem gilt wieder der höhere Satz von 19 Prozent. Laut Engelhardt schaffen es nur etwa 15 Prozent der Betriebe, die damit verbundenen Preiserhöhungen am Markt durchzusetzen. Die restlichen Betriebe müssten die höheren Kosten selbst tragen, was zu Investitionskürzungen, reduzierten Öffnungszeiten oder gar Schließungen führe. „Es war eine Entscheidung gegen alle guten Argumente“, so Engelhardt laut ZEIT. Die Folgen seien nun deutlich spürbar.

Die schwierige wirtschaftliche Lage und die Inflation führen dazu, dass viele Menschen beim Essen gehen sparen. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 einen realen Umsatzrückgang von 4,5 Prozent im Gastgewerbe. Die Hotellerie verzeichnete ein Minus von 2,5 Prozent, die Gastronomie sogar von 5,7 Prozent. Besonders besorgniserregend sei die sich verschlechternde Entwicklung im Jahresverlauf, so Engelhardt. In der klassischen Speisegastronomie betrug das Umsatzminus im Mai 8,2 Prozent und im September bereits 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Seit 2019 haben fast 4.000 Betriebe im Südwesten aufgegeben, viele davon im ländlichen Raum.

Die Debatte um die Mehrwertsteuer wird auch auf Bundesebene geführt. Wie die Frankfurter Rundschau und die Kreiszeitung berichteten, sprachen sich im November 2024 Politiker verschiedener Parteien für eine Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie aus, darunter CDU-Chef Friedrich Merz, FDP-Vize Wolfgang Kubicki und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Ökonomen stehen einer dauerhaften Steuererleichterung jedoch skeptisch gegenüber. Sie argumentieren, dass Subventionen keine grundlegenden Probleme lösen und vor allem wohlhabende Haushalte begünstigen würden, da diese häufiger auswärts essen. Laut tagesschau warnten Verbraucherschützer vor Preisschocks durch die Mehrwertsteuererhöhung, während Wirtschaftsexperten das Subventionsende für sinnvoll hielten.

Der Dehoga betont die Bedeutung der Gastronomie als soziale Treffpunkte und warnt vor einem weiteren Abwärtstrend. Die Branche hofft auf die Unterstützung der Politik, um die Krise zu bewältigen und Arbeitsplätze zu sichern. Wie hogapage berichtete, erneuerte Dehoga-Präsident Guido Zöllick auf dem Branchentag im November 2024 die Forderung nach einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz und mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten.

Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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