Enttäuschung liegt in der Luft – und das in ganz unterschiedlichen Kontexten. Während die COP29 in Baku mit einem Kompromiss zur Klimafinanzierung endete, der bei vielen Beteiligten für gemischte Gefühle sorgte, herrscht auch bei den Fans des TSV 1860 München Ernüchterung. Die Parallele? Die lange Nacht der Verhandlungen, der Spiele, der Hoffnungen, die letztlich nicht vollständig erfüllt wurden.
Die Weltklimakonferenz COP29 in Baku hat nach zähen Verhandlungen ein Abkommen zur Klimafinanzierung hervorgebracht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer bis 2035 auf 300 Milliarden Dollar jährlich verdreifacht werden. Diese Summe soll für Projekte zur Treibhausgasminderung, Klimaanpassung und zur Bewältigung von klimabedingten Schäden eingesetzt werden.
Trotz dieses scheinbaren Erfolges, überwiegt bei vielen Beteiligten die Skepsis. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich laut FAZ enttäuscht über das Ergebnis, das seinen Erwartungen in Bezug auf Finanzierung und Treibhausgasminderung nicht gerecht werde. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete die Ergebnisse als „lachend und weinend“ zugleich. Insbesondere Entwicklungsländer und Inselstaaten zeigten sich unzufrieden und hatten zwischenzeitlich sogar die Verhandlungen verlassen.
Kritik kam auch aus den Industrieländern. Frankreichs Energie- und Klimaministerin Agnès Pannier-Runacher bemängelte laut FAZ das fehlende Engagement zur Kohlendioxidverringerung und kritisierte die Organisation der Konferenz. Die Industrienationen hatten sich zudem eine breitere Geberbasis gewünscht, um die finanzielle Last nicht alleine tragen zu müssen.
Auch Nichtregierungsorganisationen äußerten Bedenken. So kritisierte Jan Kowalzig von Oxfam, dass die 300 Milliarden Dollar vermutlich größtenteils aus Krediten bestehen und die Schuldenlast der Entwicklungsländer weiter erhöhen könnten.
Auch im sportlichen Bereich macht sich Enttäuschung breit. Nach der Niederlage des TSV 1860 München gegen die SpVgg Unterhaching im Totopokal herrscht bei Fans und Verantwortlichen Frust. Das Fanportal sechzger.de spricht von einer „Enttäuschung auf der ganzen Linie“ und zitiert einen Fan, der Vereinspolitik, Fanszene und Mannschaft als „armselig und enttäuschend“ bezeichnet.
Die anhaltende vereinspolitische Krise, die fehlende Unterstützung der Fans und die schwache Leistung der Mannschaft werden als Gründe für die Misere genannt. Die Fanszene verzichtete auf organisierten Support, und auch die Leistung der Mannschaft konnte nicht überzeugen. Das vierte Ausscheiden in Folge im Totopokal-Viertelfinale gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner sorgt für Ernüchterung.
Ob in der internationalen Klimapolitik oder im regionalen Fußball – die „lange Nacht“ symbolisiert den mühsamen Weg zu einem Ergebnis, das am Ende oft nicht alle zufrieden stellt. Die COP29 in Baku und das Totopokal-Spiel des TSV 1860 München stehen exemplarisch für die Herausforderungen, Kompromisse zu finden, die den unterschiedlichen Interessen gerecht werden.
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